Zusammenfassung
Verehrte Kommilitonen! ‘H μέϑη μικϱὰ μανία ἐστίν. Generationen von Akademikern haben diesen Satz im Beginn ihrer griechischen Studien auf dem Gymnasium übersetzen müssen. Die Trunkenheit ist ein kleiner Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob ein weiser Grieche diesen Satz formuliert hat oder ob ein vorsorgender deutscher Pädagoge glaubte, den zukünftigen Akademikern diesen Warnungsruf bezüglich des Alkohols frühzeitig vorhalten zu müssen. Ob er genützt hat? Ob er abschreckend gewirkt hat? Ich glaube nicht. Aber vielleicht hat er dazu beigetragen, daß im Laufe der letzten Jahrzehnte Ärzte, Pharmakologen und schließlich Psychologen sich wissenschaftlich mit den Wirkungen des Alkohols auf die seelischen Funktionen beschäftigt haben. Und so weiß heutzutage jeder, daß die sog. Rauschgifte, insbesondere der Alkohol, selbst in Dosen, die noch gar nicht als toxisch bezeichnet werden können, die einfachsten seelischen Funktionen schwer schädigen. Die pharmakologische Psychologie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Tatsachen nachzugehen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Rosenfeld, M. (1926). Alkohol und Geistesstörungen. In: Alkohol und Volksgemeinschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94449-9_2
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