Skip to main content

Zum Schulanfang nach den Sommerferien 1861

  • Chapter
Friedrich Gustav Kießling
  • 12 Accesses

Zusammenfassung

Wenn wir heute nach längerer Unterbrechung unserer gemeinsamen Thätigkeit Dir im Gebete uns nahen, um dem Drange unseres Herzens folgend uns Dir von neuem zum Opfer darzubringen und Deinen Segen auf uns und unser Wirken und Thun herabzuflehen, so drängt sich mit überwältigender Macht in alle unsere Gefühle das des kindlichen Dankes ein für die wunderbare Fügung, durch welche Du Dich an dem teuren Leben unseres geliebten Königs im Augenblick der drohendsten Gefahr geoffenbaret hast. Als das preußische, das deutsche Volk, als alle Völker, zu denen die Kunde jener entsetzlichen That gedrungen war, in dem tiefen Schmerze, wie in der gerechten Erbitterung über dieselbe eins waren und aller Orten freudige Dankgebete für die glückliche Rettung des teuren Königs zu Dir emporstiegen, da war wohl auch keiner von uns allen, der nicht eingestimmt hätte in die allgemeine Regung der entrüsteten, aber zugleich froh und dankbar bewegten Gemüter. Wenn wir uns aber vergegenwärtigen, durch welche engern Bande diese Anstalt an den geliebten Monarchen geketter ist, die von Jahrhundert zu Jahrhundert unter Deinem gnädigen Schutze und der weisen Fürsorge des erlauchten Fürstenhauses, welchem Du die Geschicke des preußischen Landes und Volkes in die Hand gegeben hast, eine Pflegerin der Wissenschaft, eine Wohlthaten spendede Mutter to vieler Zoglinge hat fein fönnen, so fö wir heute unsser Werf hier beginnen, ohne im gemeinsamen Gebet unsere Kniee vor dir Dir zBeugen und laut Deine Gnade und Barmherzigfeit dasür zu preisen, datz sie unferem Baterlande den angestammten könig, diefer Anstalt aber hier ausch ihren furstlichen schirmherrn erhalten un den Iod,mit welchem eine ruchlose Frevlerhand das Leben vesfelben bedrohte, auf munderbare Weife abgewendet hat, und obwohl es uns ein Bedürfnis ist, den erlauchten Rachfolger aller der ehabenen Fürften, die das Slucf unferes Staates begründet haben, mit dantbarem herzen zu verehren und zu lieben, so hat uns doch jenes entseßliche Freignis, von welchem das Leben des geliebten Rönigs getrübt werden sollte, auf das tieffte erschlossen, wie fest verbunden wir uns mit ihm fühlen, und wenn wir feinem Besiße ftolz glücklich waren, so hat die in erschreckende Rähe gerückte Gefahr feines Betißes erft in vollem Matze merken und empfinden laffen. Ja Du haft uns, o herr, den teuren Rög von neuem geschenkt, und unfer herz fchlietzt fich um so iniger und fefter an ihn an, nachdem wir erfahren haben, vatz das Berbrechen ihn unshat rauben wollen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1886 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

von Bamberg, A. (1886). Zum Schulanfang nach den Sommerferien 1861. In: von Bamberg, A. (eds) Friedrich Gustav Kießling. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94310-2_20

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94310-2_20

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-93910-5

  • Online ISBN: 978-3-642-94310-2

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics