Zusammenfassung
Die spezifische Bestimmtheit eines Handlungstypus, die ich instinktiv nenne, ist eine ererbte Eigenschaft, die auf der ererbten Struktur des Nervensystems beruht. Nach der im vorigen Kapitel gegebenen Erklärung ist sie bedingt durch eine bestimmte erbliche Disposition der Neuronen der niederen oder subkortikalen Hirnzentren. Die begleitende Erfahrung jedoch ist mit der funktionellen Tätigkeit der Hirnrinde verknüpft. Hat das Tier bereits eine solche Erfahrung erworben, dann kann diese eine durch Intelligenz bedingte Modifikation des Verhaltens veranlassen. Diese Erklärung läßt allerdings viele Einwände zu. Dr. Myers 1) betrachtet „die Scheidung zwischen Instinkt und Intelligenz als eine ganz künstliche Abstraktion“. Instinkt und Intelligenz, behauptet er, sind vielmehr der gleiche Vorgang, nur von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet. „Soweit wir imstande sind, ein instinktives Verhalten vom Standpunkte der individuellen Erfahrung des Organismus zu betrachten, erscheint es, wenn auch unvollkommen, intelligent, charakterisiert durch Finalität.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Morgan, C.L. (1913). Die Beziehungen zwischen Instinkt und Intelligenz. In: Instinkt und Erfahrung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94295-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94295-2_2
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