Zusammenfassung
Das völkerrechtliche Delikt ist daher verschieden von den sogenannten „Delikten gegen das Völkerrecht“, wie sie die nationalen Strafgesetzbücher aufzustellen pflegen („strafbare Handlungen gegen befreundete Staaten“ nach der Terminologie des deutschen Reichsstrafgesetzbuches)2). Subjekt eines solchen „Deliktes gegen das Völkerrecht“ ist stets der einzelne, niemals der Staat; Träger des durch das Delikt entstandenen Strafanspruches stets nur der Staat, dessen Normen übertreten worden sind, niemals ein fremder Staat. Dieser Satz läßt Ausnahmen nur insoweit zu, als der einzelne durch Anordnungen internationaler Organe unmittelbar verpflichtet wird (oben §7 Anm. 2); auf diese Ausnahmen wird hier nicht weiter eingegangen.
Clunet, Offenses et actes hostiles commis par des particuliers contre un État étranger, 1887. Heilborn, Rev. Gen. Bd. 3, S. 179. Triepel, Völkerrecht u. Landesrecht,S. 324. Oppenheim3 I, §§ 148–167. Moore Bd.6,S. 605–1037. Vor allem Anzilotti, Teoria generale della responsabilità dello Stato nel diritto internaz. I. Band 1902. Benjamin, Haftung des Staates aus Verschulden seiner Organe nach V.R., Diss. Heidelb. 1909. Borchard, Diplomatic protection of citizens abroad, 1915, §§ 73–130. Schoen, Völkerrechtliche Haftung der Staaten aus unerlaubten Handlungen (Beilageheft 2 zuZ. Vö. R. Bd. 10), 1917. Kohler, Grundlagen S. 157 ff. („Unrechtsverkehr“). Strupp, Das völkerrechtl. Delikt, 1920; Jess, Politische Handlungen Privater gegen das Ausland und das Völkerrecht (Heft 37 der Abhandl. herausgegeb. von Brie-Fleischmann-Giese), 1923; Hatschek, Völkerrecht §§ 31 bis 33 ; W. Burckhardt, Die völkerrechtl. Verantwortlichkeit der Staaten, Rektoratsrede, Bern 1924. de Visscher, La responsabilité des États (Bibliotheca Visseriana 2, 1924); Referate von Ruegger und Burckhardt, in der Schweiz. Vereinigung für Intern. Recht 1924 (Druckschrift 17). — Über den „Canevaro-Fall“ (Verletzung von italienischen Staatsangehörigen durch die Gesetzgebung von Peru) vgl. Zitelmann im Wörterbuch Bd. 1, S. 178.
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Literatur
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Vgl. z. B. Fleischmann, Ausheferung und Nacheile nach deutschem Kolonialrecht, 1906, S. 52. — Die Parallele mit dem innerstaathchen Recht, dem beide Begriffe seit Jahrhunderten geläufig sind, bedarf keiner Ausführung.
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Fleischmann, M. (1925). Das völkerrechtliche Delikt. In: Fleischmann, M. (eds) Das Völkerrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94282-2_36
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