Zusammenfassung
Die Mark Brandenburg gehörte zu den Ländern des deutschen Reiches, die der Krieg am härtesten traf. Den der Stadt Berlin zunächst liegenden Theilen des Barnim, Teltow und Havellandes und vor allem der Stadt selbst erging es dabei verhältnissmässig noch am erträglichsten. Berlin wurde durch Leistungen für die Krieg führenden Mächte in unmittelbare Mitleidenschaft gezogen erst seit dem Anfange des Jahres 1627, wo die Kaiserlichen, gegen Christian IV. von Dänemark vorrückend, von der Elbe her in die Mittelmark eindrangen, und nur bis zu dem Waffenstillstand, den der grosse Kurfürst im Mai 1643 mit den Schweden abschloss. Die mancherlei Schonung, die die Stadt in diesen 17 Jahren Kriegszeit genoss, verdankte sie vor allem dem Umstände, dass sie die Residenz des Landesherrn war, und dass dieser sich meistenteils neutral zu halten bemühte. Den Gefahren einer Belagerung hat man sie eben wegen ihrer Eigenschaft als Residenz niemals ausgesetzt, zumal der schlechte Zustand der Befestigung ihre Widerstandsfähigkeit sehr zweifelhaft machte. Aber auch eine Belegung mit fremden Regimentern hat während des Krieges nicht stattgefunden. Weder Wallenstein, der seit der ersten Hälfte des Jahres 1627 bis zu seiner Entlassung 1630 in diesem Theile der Mark den Oberbefehl hatte, schritt zu einer Besetzung der kurfürstlichen Hauptstadt, noch auch Gustav Adolf, als das schwedische Heer 1631 seinen Weg über Berlin nahm. Der König brachte nur eine geringe Anzahl Eeiter als militärische Begleitung mit in die Stadt, während er sich hier aufhielt. Als Wallenstein 1633 wieder, und diesmal in feindlicher Absicht, von Frankfurt her im Anzüge war, entging die Stadt einer ernsten Heimsuchung freilich nur durch die plötzliche Aenderung der kriegerischen Lage, der zur Folge sich der Feldherr nach Süden wandte.
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Borrmann, R. (1893). Der dreissigjährige Krieg. In: Borrmann, R. (eds) Die Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94278-5_4
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