Verhütung der postthrombotischen Folgezustände durch kausale Thrombosebehandlung

Zusammenfassung

In den vorangehenden Kapiteln haben wir die klinische Symptomatik und Pathogenese der Kreislaufstörungen, wie sie sich mit großer Regelmäßigkeit nach akuter Thrombose der tiefen Beinvenen einzustellen pflegen, ausführlich besprochen. Zwar gelingt es, dieses Stasensyndrom vielfach durch Teilresektion der V. femoralis zu beheben oder zu mildern. Entscheidender dürfte jedoch die vielfach bestätigte Erfahrung sein, daß postthrombotische Kreislaufstörungen bei rationeller Anwendung der modernen thrombostatischen und thrombolytischen Mittel im akuten Stadium des Prozesses weitgehend verhütet werden können. Eine optimale und gefahrlose Anwendung dieser kausalen Therapie setzt allerdings praktische Erfahrung und genaue Kenntnis über Wirkungsmechanismus und Angriffspunkte der in Frage kommenden Mittel voraus. Vor allem sind hierbei die besonderen pathologisch-anatomischen und physiologischen Gegebenheiten bei der Thrombosekrankheit zu berücksichtigen. Auf diesem Gebiet sind in den letzten Jahren einige neue Erkenntnisse erarbeitet worden, die als theoretisches Fundament des therapeutischen Handelns auch von praktischer Bedeutung sind. Einzelne Punkte haben wir bereits gestreift. Es erscheint angebracht, in gedrängter Form einige dieser Kernfragen der Thrombosebehandlung näher zu erörtern.