Zusammenfassung
Wenn mit einem seiner Weisheitsworte Heraklitzum Ausdrude bringt, im Wadien hätten alle eine gemeinsame Welt, im Traume wende sidi jeder seiner besonderen zu, so stellt er uns damit unausgesprodien vor die inhaltssdiwere Frage, wie es gesdiieht, daß verschiedene Personen auf identisdhe Tatsadien sich beziehen können, wo doch die Erlebnisinhalte ihrer aller unfraglich voneinander verschieden sind. Träumt die schlafende Person A, so nimmt niemand an, ihr Traum sei auch der Traum der schlafenden Personen B, C, D, E usw., sondern jeder hält den Traum für einen besonderen Traum, der von der (zuständlichen) Besonderheit des träumenden Organismus zeuge. Weshalb dann aber kann die Wahmehmungswelt für sie alle eine einzige sein, unerachtet die Sinneserlebnisse wachender Organismen ebensowenig jemals zusammenfallen wie die Traumerlebnisse schlafender Organismen?! — Die eingehende Untersuchung führt auf zwei Bedingungen dessen zurück: eine vitale, die wir kurz im 9. Kapitel berühren, hier aber als erfüllt annehmen, und eine geistige, deren wir uns sogleich versichern.
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© 1955 Johann Ambrosius Barth München
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Klages, L. (1955). Der Bewusstseinsträger. In: Vom Wesen des Bewusstseins. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93610-4_5
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