Zusammenfassung
Ein Wort zuvor zum Begriff des explorativen Verstehens. Vom lat. explorare (erforschen, ergründen) gebildet, will er darauf hinweisen, daß im Bereich dieser Verstehensgrundform der Erzieher in seinem Bemühen zu sehen ist, den ihm anvertrauten Menschen recht zu erkennen. Auch wenn das forschende Sinnen dabei über den individuellen Fall hinausgreift und die Frage nach dem Wesen des Menschen aufsteigt, das die pädagogische Anstrengung verursacht, so ist jener Frage um eben dieser Anstrengung willen nachzugehen und nicht um vielleicht interessanter Wißbarkeiten willen. Von einem Ihn-Verstehen zu reden, ist nichts als ein verdeutlichendes Absetzen vom Es- Verstehen des vorangegangenen Kapitels und zugleich ein Anspielen auf das anders Distanzhafte, das die Bereiche des Explorativen durchwaltet. Der Begriff, wie wir ihn benützen, kann durch den der Exploration, wie ihn die psychologische Diagnostik braucht, nicht als festgelegt gelten. Der Ausdruck Exploration tritt selbst in unterschiedlicher Bedeutung auf, z. B. in der Anthropologie. So spricht M. J. Langeveld von einem entwicklungspsychologischen »Prinzip der Exploration« und bezeichnet damit die Neigung des Kindes zur Auseinandersetzung mit seiner Umwelt1.
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© 1959 Johann Ambrosius Barth, München
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Hermann, E. (1959). Das explorative Verstehen. In: Die Grundformen des Pädagogischen Verstehens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93609-8_4
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