Zusammenfassung
Der Eifer, den sportlichen Auftrag der Partei zu erfüllen, gepaart mit dem deutschen Hang zum Perfektionismus — und zuweilen auch zum lächerlichen Detail —, hat die Dopingforscherriege der DDR einerseits zu teutonisch flächendeckender Dopingorganisation, andererseits aber auch zu wahren Spitzenleistungen wissenschaftlich getarnter Albernheit getrieben: Daniel Düsentriebe des totalen Dopings, mit diesem oder jenem Staatsplanthema-„Helferlein“stets auf der Suche nach dem heiligen Gral des sportlichen Betrugs, nach „dem Anabolikum“(Rademacher 1989), dem Universalstoff an sich, der Idealsubstanz, der „anabolen Bestlösung“(Hinz et al. 1986), nach unbekannten Wirkstoffen, die „weder auf der Dopingliste stehen, noch negative Nebeneffekte aufweisen“(Landgraf 1981 a, b), grübelnde Alchimisten des Betrugs.
„Die hohen Anforderungen an die koordinative und konzentrative Leistungsfähigkeit und die normalerweise immer zu beobachtenden koordinativen Störungen durch anabole Steroide waren Veranlassung für den kombinierten Einsatz mit Oxytocin“
(Schäker 1980; als Begründung für seine Doppeldopingversuche mit Neuro- peptiden im Jahre 1975 bei den anabolikagesättigten Leichtathleten des ASK Potsdam, darunter Rita Kirst, Burglinde Pollak, Udo Beyer, und Jörg Drehmel).
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Berendonk, B. (1991). Pfefferminze und Krokant, Kaugummi und Nasenspray — Dr. Schäkers Doppeldope. In: Doping Dokumente. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93484-1_16
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