Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird, der besprochenen theoretischen Voraussetzung folgend, der Repräsentant vorgestellt, der gewählt wurde, um methodologische Analysen zu demonstrieren — die Konstruktionstechnik. Das auf diesem Gebiet vorliegende Material wird zu dem in Kap. 3 geplanten Zweck gesichtet, geordnet und aufbereitet. Daraus wird begründbar, welche Methoden zur Analyse herangezogen werden. Der Leser darf mithin keine möglichst vollständige Abhandlung zur Geschichte der Konstruktionstechnik erwarten. Dazu liegt — wie aus den Verweisen sichtbar werden wird — umfangreiche Literatur vor.
In einem ersten Abschnitt wird
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„Konstruktion“definiert,
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die Wahl der Konstruktionstechnik als Repräsentant der Ingenieurmethodik begründet und
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ein kurzer Abriß der Entwicklung der Konstruktionstechnik mit der Absicht gegeben, die verschiedenen Schulen, die verschiedenen Entwicklungstrends und die Kritik der letzten Jahre einzuordnen.
In einem zweiten Abschnitt wird eine Ordnungsmatrix eingeführt. In ihr werden die von der allgemeinen Konstruktionstechnik unterschiedenen Denkebenen — häufig als Phasen bezeichnet
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als Eingangs- und Ausgangszustände typischer Operationsfolgen, die sie ineinander überführen, aufgenommen.
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Es wird begründet, warum dieser Ansatz gewählt wurde und erläutert, nach welchen Prinzipien die Matrix aufgebaut ist und was sie leisten soll.
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Die Matrixfelder, die erfahrungsgemäß belegbar sind, werden markiert. Dabei wird eine Menge der beim Konstruieren typischen Operationen erfaßt und so eine Vorleistung für psychologische Untersuchungen in diesem Feld erbracht.
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Die Matrix wird ferner dazu benutzt, Problemlöseprozesse, die intensiv betreut wurden, als Graph aufzuschreiben. Dies ermöglicht, den vorgefundenen Stand konstruktionstechnischer Forschung und Entwicklung zu bewerten. Außerdem werden Vorschläge zur Entwicklung von Expertensystemen herleitbar.
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Der aufgespannten Matrix werden die aus den verschiedenen konstruktionstechnischen Schulen vorliegenden Ergebnisse zugeordnet. Auf diese Weise wird es möglich:
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die Leistungen der Schulen zu charakterisieren und zu vergleichen,
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weiße Felder und damit offene Probleme aufzuweisen, sowie
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die Matrix selbst auf ihre Leistungsfähigkeit zu prüfen.
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Mit der Matrix wird ferner eine Struktur vorgeführt, in der ein Beratungs-, Kontroll- bzw. Bewertungssystem konstruktionstechnischer Entwicklung und Forschung angelegt werden könnte, um endlich den Zustand zu beenden, daß zwar auf diesem Gebiet das „Fahrrad alle 25 Jahre wieder neu erfunden“, vor allem von New-Comers-Autoren aber ständig anders benannt wird.
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Aus dieser Analyse vorliegenden Bestands sollen schließlich Konsequenzen abgeleitet und die Wahl repräsentativer Methoden für Kap. 3 vorbereitet werden.
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Müller, J. (1990). Die Konstruktionstechnik als Repräsentant der Ingenieur-Methodik. In: Arbeitsmethoden der Technikwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93442-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-93442-1_3
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