Zusammenfassung
Unter dem Begriff eines Pseudoblocks versteht man Leitungsstörungen, die infolge einer physiologischen Reaktion auf ein elektrophysiologisches Ereignis auftreten. Ein Beispiel hierfür ist die „verborgene Leitung“, bei der nach einer ventrikulären Extrasystole der folgende Sinusschlag mit einer verzögerten AV-Überleitungszeit in die Kammern fortgeleitet wird. Die Ursache hierzu ist, daß die Erregung der Extrasystole in retro-grader Richtung in den AV-Knoten eindringt und einen Teil des Knotens erregt, aber wegen der Schwäche der Extrasystole oder der Verlängerung der relativen Refraktärperiode des AV-Knotens die Vorhöfe nicht erreicht. Die vom nächsten Sinusschlag induzierte Vorhoferregung trifft dann einen noch nicht vollständig repolarisierten AV-Knoten und wird mit einer verzögerten AV-Überleitung in die Kammern übertragen oder blockiert [58]. Langendorf et al. [34] haben schon 1947 angenommen, daß funktionelle Extrasystolen antero- und retrograd blockiert werden können und daher nicht im EKG erscheinen, im Leitungssystem aber lokale Erregungen auslösen, die sich auf die Fortleitung nachfolgender Schläge auswirken und auch Blockbilder induzieren können.
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© 1988 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Sesto, F. (1988). Was ist ein Pseudoblock?. In: Sesto, F. (eds) Arrhythmie-Kompendium IV. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93378-3_43
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