Zusammenfassung
Beim traditionellen Rudern wendet der Ruderer dem Fahrtziel den Rücken zu, er fährt also im Prinzip zeitweise blind und orientiert sich durch mehr oder weniger häufiges Umdrehen. Geringe Bootsgeschwindigkeit und weite Gewässer lassen dies nicht unbedingt als Nachteil erscheinen. Mit der Zunahme der Wassersportler — man denke an die vielen Windsurfer — werden manche Gewässer zu einer dicht befahrenen Verkehrsfläche, die eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Eine Form des Ruderns, bei der der Ruderer in Fahrtrichtung blickt, erscheint hier nützlich. Einmal ist dies natürlich möglich, indem der Ruderer am Innenhebel des Ruders nicht zieht, sondern drückt. Der Muskelapparat des Menschen wird aber bei der Drückbewegung wenig günstig belastet, weil die starke Streckmuskulatur der Beine nicht eingesetzt werden kann. Die Gondoliere in Venedig haben eine Technik, bei der sie ebenfalls beim Rudern nach vorne schauen. Sie können die Beinmuskulatur nützen, indem sie ihr Gewicht verlagern und auch Schritte machen. Beide Bewegungsformen weichen stark von der des Sportruderns mit Rollsitz ab. Es hat Versuche gegeben, diese günstige Bewegungsform des Ruderns, die sich in vielen Jahren entwickelt hat, mit dem Sitzen in Fahrtrichtung zu verbinden: durch ein Getriebe, das die Winkelbewegung des Ruders am Ausleger umkehrt. Bewährt hat sich diese Konstruktion nicht, denn das Ausheben und Drehen des Blattes ist dann nicht mehr auf einfache Weise möglich, und im Getriebe geht weiterhin Energie durch Reibung verloren.
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Literatur
Affeld K (1986) Riemenantrieb für ein Ruderboot, Patentanmeldung DE 3609299 Al Deutsches Patentamt
Gütschow W (1957) Filmaufnahmen von Rennbooten und ihre Auswertung. Rudersport 10:230
Runkel K (1986) Rudern in Fahrtrichtung. Rudersport 33/86:707
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© 1988 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Affeld, K., Witt, F. (1988). In Fahrtrichtung sitzend Rudern — ein neues Prinzip der Hebelanordnung. In: Steinacker, J.M. (eds) Rudern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93375-2_29
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