Entspiegelung

Zusammenfassung

Wer es schnell wissen will, die Antwortet lautet: ja! Der Deutsche Normenausschuß, dessen stetes Bemühen neben der Vereinheitlichung auch die Sicherheit in allen Lebensbereichen ist, hat deshalb auf die Bedeutung der Entspiegelung im Norm-Blatt DIN 58216 Blatt 1 „Brillen für Fahrzeuglenker“ ausdrücklich hingewiesen und die durch eine Entspiegelung erreichte Reflexminderung für Brillengläser ausdrücklich empfohlen. Im gleichen Norm-Blatt ist auch vorgeschrieben, daß die nachts von Kraftfahrern getragenen Brillengläser eine Mindesttransmission (Lichtdurchlässigkeit) von 80 Prozent haben müssen. Dies bedeutet, daß von 100 Prozent auftreffenden Lichtes höchstens 20 Prozent durch Reflexion oder Tönung verloren gehen dürfen. Durch diese Vorschrift wird deutlich gesagt, daß nur klare (wie der Optiker sagt „weiße”) oder ganz leicht getönte Brillengläser für die Nachtfahrt in Frage kommen. Die sogenannten „automatischen“ oder, wie Fachleute sie nennen, „phototropen”, auf das Licht reagierenden Gläser mit einer Absorption von 30–65 oder von 15–45 Prozent scheiden aus diesem Grunde für die Nachtfahrt aus (Absorption = Lichtverschluckung, der Anteil des Lichtes, der „im Glas hängenbleibt“, moderner nennt man dies „Lichtreduktion”). Erst die neueren Entwicklungen dieser lichtempfindlichen Gläser mit einer Lichtreduktion von 10–75 Prozent, auf die wir noch zu sprechen kommen werden, sind unter der Voraussetzung, daß sie (super-)entspiegelt sind, auch für die Nachtfahrt geeignet. So absurd es auch klingen mag — in der täglichen Praxis höre ich von Patienten gelegentlich, sie würden sogar nachts mit einer Sonnenbrille fahren, um von den entgegenkommenden Scheinwerfern nicht so geblendet zu werden!