Zusammenfassung
Der vorzeitige Blasensprung (VBLS) wird in der Literatur mit unterschiedlicher Häufigkeit, nämlich zwischen 5 und 20%, angegeben [9]. Bei einem unreifen Kind — und nur bei einem solchen käme eine Tokolyse in Frage — wird er mit 2,4–3,2% angegeben [6]. Bei der Bayerischen Perinatalerhebung ergaben sich für 1980 unter der Bezeichnung „Blasensprung vor regelmäßigen Wehen“ 18,4%, wobei sich für unsere Klinik 16,5% errechneten (Tabelle 1). Diese Zahl verringert sich jedoch insgesamt um mehr als die Hälfte, wenn man in vorzeitigen Blasensprung bei unreifem und bei reifem Kind unterteilt und bei reifem Kind zur sicheren Abgrenzung des Geburtsbeginns mit regelmäßiger Wehentätigkeit eine Latenzzeit von mindestens 4 h fordert. Bei unreifem Kind ist in unserem Patientenkollektiv (ausgewertet 4800 Einlingsschwangerschaften und Geburten) die Häufigkeit des vorzeitigen Blasensprungs 1,4%. Diese Zahlen führen wir auf unsere relativ großzügige Indikationsstellung zu Zervixcerclage und Tokolyse zurück [1,2,3]. Die geringe Zahl von 1,4% vorzeitigen Blasensprüngen bei unreifem Kind, bezogen auf das Gesamtkollektiv der Einlingsgeburten, erhält eine andere Wertung, wenn man diese nur auf die Frühgeburten bezieht.
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Literatur
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Weidinger, H. (1984). Tokolyse beim vorzeitigen Blasensprung?. In: Künzel, W., Darda, S. (eds) Tokolyse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93275-5_1
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