Zusammenfassung
Angst als notwendige, auf Vermeidung, Schutz und Bewältigung gerichtete Aktivierungsreaktion gegenüber realen Bedrohungen und somit als unabdingbare existentielle Erfahrung des Menschen läßt sich in ihren Erlebnis- und Erscheinungsformen nicht eindeutig von pathologischer Angst trennen. Auch das Angsterleben im Alltag und in individuellen und sozialen Ausnahmezuständen unterscheidet sich eher graduell von behandlungsbedürftiger Angst. Die Ängste vor operativen Eingriffen und Prüfungen oder in Konflikt- und Katastrophensitua- tionen sind durch ähnliche Erlebnis- und Verhaltensweisen gekennzeichnet. Eigenberichte und Fremdbeobachtungen des Angsterlebens in unterschiedlichsten Bedingungen (z.B. unerwarteter Erdbebenstoß, Fallschirmabsprung, angstneurotische Herzattacke, phobische Objektkonfrontation) lassen gleichartige psy-chophysische Elemente erkennen. Bei „normalen“ wie „krankhaften“ Ängsten kann das kognitive Bedrohungserleben, die vegetative Beeinträchtigung, die Verhaltensreaktion oder die Gesamtheit der Angstkomponenten zutagetreten. Verschiedenartige äußere und innere Bedingungen lösen damit ähnliche oder übereinstimmende Reaktionsmuster aus.
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Strian, F. (1983). Klinik der Angst. In: Angst. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93245-8_6
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