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Luftkeimzahlmessungen als Indikator der Reinheit von Operationseinrichtungen

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Hygieneanforderungen an Operationsabteilungen

Zusammenfassung

Kritische Sachkenner haben seit langem erkannt, daß die Häufigkeit postoperativer Wundinfektionen entscheidend von der Raumluftqualität abhängt. Zahlreiche Publikationen zu diesem Thema ergeben jedoch ein völlig falsches Bild, weil die Wundinfektionsstatistiken mit ungenügender Sorgfalt erstellt wurden. Die Kriterien, wann eine Wundinfektion als gegeben angesehen wird, werden ganz unterschiedlich angesetzt. Für den einen Untersucher ist eine Infektion dann bereits vorhanden, wenn eine Wundrötung und eine erhöhte Körpertemperatur für eine auch nur begrenzte Zeit auftritt, ein anderer Untersucher spricht von einer Infektion erst dann, wenn sich aus der Wunde eine unübersehbare Menge Eiter entleert hat und der Operationserfolg hinfällig geworden ist. Völlig unkalkulierbar ist die Einordnung der Wundinfektionen, die durch die frühzeitige oder gar die oft geübte prophylaktische Antibioticagabe vor aller Sichtbarkeit niedergekämpft wurden. Darüberhinaus leiden viele der Statistiken, die zum Beweis dafür herangezogen werden, daß die Infektionsquote nicht linear mit der Keimarmut der Raumluft in Zusammenhang steht, darunter, daß die Nachuntersuchungen unvollständig sind und zum Teil auch nur aus dem Dokumentationsmaterial der Krankenakte hergestellt wurden. Es werden somit keineswegs alle in einem bestimmten Zeitraum erfaßten Patienten kontrolliert, und die Erfahrung besagt, daß gerade die unzufriedenen frühzeitig einen anderen Behandler aufsuchen und so vom Operateur oder dem Nachuntersucher als negatives Ergebnis gar nicht erfaßt werden. Auch wird die Frage unterschiedlich beantwortet, bis wann eine sogenannte Air-borne-Infektion, d.h. eine durch in die Wunde gelangte Luftkeime entstandene Infektion, angenommen werden kann. Aufgrund dieser Ansatzfehler können viele der Statistiken über postoperative Wundinfektionen nicht ernst genommen werden, weil die Zahlen zumindest in den Bereichen der unklimatisierten und der konventionell klimatisierten OP-Räume gegenüber der Realität viel zu niedrige Werte ergeben.

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Thomas, G. (1982). Luftkeimzahlmessungen als Indikator der Reinheit von Operationseinrichtungen. In: Hierholzer, G., Ludolph, E., Watermann, F. (eds) Hygieneanforderungen an Operationsabteilungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93194-9_6

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