Zusammenfassung
Das vielgestaltige Heer der Hautkrankheiten entbehrt auch in jenen Formen, die die lebenswichtigen Funktionen des Körpers nicht bedrohen, insofern nicht einer sozialen Bedeutung, als ihr Vorkommen ein Gradmesser für den kulturellen Tiefstand und der damit verbundenen Unreinlichkeit der betreffenden Bevölkerung abgeben kann. Hierher gehören alle jene Ekzeme, die durch Ungeziefer entstehen, und die bei uns glücklicherweise in größerer Häufung nur noch in den östlichen Grenzgebieten beobachtet werden. Das Nämliche gilt von den nässenden Hautausschlägen, die auch in kultivierter Bevölkerung wohl entstehen können, aber doch bei geeigneter Behandlung schnell verschwinden, während sie bei der Vernachlässigung, wie sie bei einer stumpfsinnigen, tiefstehenden Bevölkerung üblich ist, zu verhängnisvollen Folgen führen können. Mehr oder weniger gilt das für alle Hautkrankheiten, so daß es nur bei einigen von ihnen einer gesonderten Besprechung ihrer Stellung in einer Pathologie vom sozialen Standpunkte aus bedarf.
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Literatur
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Müller, J. P.: Mein System. Zweihundertstes Tausend. Mit 42 Illustrationen. Leipzig.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Grotjahn, A. (1923). Hautkrankheiten. In: Soziale Pathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93039-3_5
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