Allgemeines

Zusammenfassung

Die Verschmutzung unserer heimischen Gewässer hat einerseits mit der Einführung der Spülklosetts und dem dadurch bedingten Ausbau der Kanalisationen und andererseits durch die verstärkte Betätigung der Industrie allmählich einen Grad erreicht, der mit Rücksicht auf die hygienischen Verhältnisse der Bevölkerung und die Notwendigkeit der Erhaltung eines guten Wasservorrates für Trink- und Brauchwasserzwecke nicht länger geduldet werden kann. Wenn heute schon Ströme, wie z. B. der Rhein, als stark verschmutzt bezeichnet werden müssen, so daß es erforderlich wurde, eine von der Schweiz, von Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und Holland unter der Leitung von Prof. Dr. O. Jaag, Zürich, zusammengestellte Kommission zur Reinhaltung des Rheines einzusetzen, so ist das ein äußerst bedenkliches Zeichen dafür, daß die Behandlung der Abwasserfrage an vielen Stellen stark vernachlässigt ist. Der Gesamtwasserumsatz der Bevölkerung und der Industrie betrug nach Kehr ¹ im Jahre 1955 in der Bundesrepublik Deutschland 8,4 Milliarden m³. Hiervon entfielen auf die Bevölkerung 2,4 Milliarden und auf die Industrie 6 Milliarden m³. Wenn schon die industrielle Abwassermenge die häusliche bei weitem übertrifft, so ist die Verschmutzung des Industrieabwassers oft ein Vielfaches der des häuslichen Abwassers.