Zusammenfassung
Das Universum läßt sich vom menschlichen Standpunkt aus in drei Bereiche aufteilen: den leeren Raum, die tote Materie und die belebte Welt. Damit haben wir jedoch nur drei Begriffe genannt; denn von dem eigentlichen Wesen, das sich hinter diesen Worten verbirgt, wissen wir vorerst noch wenig. Lediglich eine Ordnung hinsichtlich ihrer Größe können wir durchführen. Danach erfüllt die tote Materie den leeren Raum nur zu einem winzig kleinen Bruchteil; die Gesamtheit der Gestirne aber ist wiederum unermeßlich groß verglichen mit der Raumerfüllung durch die belebte Welt, von der wir ja mit Sicherheit nur wissen, daß sie auf unserer Erde existiert. Ob jedoch der sogenannte leere Raum wirklich im mathematischen Sinne leer ist, ob zwischen tot und lebendig eine für alle Zeit unüberbrückbare Kluft besteht, oder ob es vielleicht eines Tages doch gelingt, einen Übergang nachzuweisen oder gar herbeizuführen, ruht noch im Schöße der Zukunft. Mancherlei Anzeichen lassen es aber glaubhaft erscheinen, daß dem leeren Raum die einfachste, der Materie die nächst höhere, den Lebewesen eine unvorstellbar mannigfaltige Ordnung innewohnt, wobei kraft eines ordnenden Prinzips diese drei Erscheinungs formen unserer Welt doch irgendwie miteinander verknüpft sind (siehe hierzu auch 8. Kap.).
Philosophie ist Synthese aus wissenschaftlicher Erkenntnis und intuitiver Schau.
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© 1954 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Kesselring, F. (1954). Die Philosophie und ihre Bedeutung für eine Sinngebung der Technik. In: Technische Kompositionslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92624-2_2
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