Zusammenfassung
Die wesentlichsten Ergebnisse der mannigfachen Bemühungen um ein Verständnis des Zwischenhirn-Hypophysensystems lassen sich folgendermaßen zusammenf assen:
Im Lichte neuerer morphologisch-experimenteller Studien zeichnen sich die Umrisse eines Zwischenhirn-Hypophysensystems schärfer ab, dessen Existenz auf Grand klinischer und physiologischer Beobachtungen vermutet wird. Freilich sind noch nicht alle Glieder dieses Systems in gleicher Deutlichkeit sichtbar geworden. Verhältnismäßig zahlreiche, übereinstimmende Beobachtungen liegen bezüglich jenes Anteils des Zwischenhirn-Hypophysensystems vor, das die hypophysenfernen neurosekretorischen Kerne des markarmen Hypothalamus in ihrem Zusammenhang mit der Neurohypophyse umfaßt. In diesem von den Neuronen des Nucleus paraventricularis und supraopticus gebildeten Systemabschnitt erblicken wir die endokrin tätige Regulationsstätte des Wasser- und Salzhaushaltes, des Blutdruckes und der Uterustätigkeit; möglicherweise dient er auch der Steuerung der Lactation durch Abgabe des letting-down-factors. Die Bildner der Hormone Adiuretin, Oxytocin und Vasopressin sind die Neurone der genannten Hypothalamuskeme selbst. Man ist daher berechtigt, die genannten Wirkstoffe als Hypothalamushormone zu bezeichnen. Die an eine Trägersubstanz gebundenen, im Perikaryon entstandenen Wirkstoffe gelangen auf dem Wege der Ganglienzellfortsätze in den Hinterlappen, wo es zur Anreicherung der Trägersubstanz in Gefäßnähe kommt. Der Klärung harrt die Frage, auf welche Weise die von dem neurosekretorischen Systemglied hervorgebrachten Wirkstoffe aus dem Stapelorgan Neurohypophyse in den Kreislauf abgesondert werden.
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Bargmann, W. (1954). Rückblick. In: Das Zwischenhirn-Hypophysensystem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92616-7_5
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