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Zusammenfassung

Im Altertum, das mannigfache Holzsägen1 kannte, waren Metallsägen nicht festzustellen. Doch erscheint es sehr wohl möglich, daß man die Holzsäge auch an weicheren Metallen versuchte und Blei, Zinn, vielleicht auch Bronze damit schnitt. Im Mittelalter läβt eine Stelle in den „Diversarum artium schedula“ des Priester-Gold-schmieds Theophilus2, des Technologen des 12. Jahrhunderts, den Gebrauch einer Bogenfeile vermuten. Es handelt sich für den Goldschmied darum, den viereckigen, rohrförmigen Ansatz unter der Schale des Abendmahlkelches diagonal in zwei durch dessen Achse gehenden Ebenen zu spalten. Dieser Schnitt geschah mittels einer „lima tenuis“, einer schmalen Feile, und es ist recht wohl möglich, daß diese in einen Bogen eingespannt war und so eine Art Säge bildete. Finden wir diese Handbogensägen doch schon 1498 ausdrücklich in einem ausführlichen Verzeichnis aller Werkzeuge der Goldschmiedewerkstatt eines gewissen Elziarius de Ecclesia in Draguignan2a aufgeführt und bildet sie ein ständiges Werkzeug auf allen Abbildungen von Goldschmiedewerkzeugen späterer Jahrhunderte. Ammann3 zeigt 1568 in seinen Bildern von Werkstätten der deutschen Metallhandwerker wohl nur zufällig keine Metallsäge. 1618 erwirbt Bewis Bulwer eines der ersten britischen Patente4 auf eine Sägemühle (vermutlich eine Gattersäge, d. V.) zum Zersägen von Eisenbarren in Drähte für die Nagelherstellung. 1698 läβt uns Weigel in der Werkstatt des Schlossers und des Zirkelschmiedes5 den heutigen Handbügelsägen ähnliche Metallsägen zum Ziehen sehen. Weit fesselnder aber ist Weigels Erwähnung einer Metall-Gattersäge, von der erbei der Schilderung des „Messimgbrenners“, des heutigen Gelbgießers, sagt: „so gieβen sie (das Messing, d. V.) zu groβen Tafeln und Platten, welche nachgehends durch den Messing-Schneider oder Säger auf einem Werck-Tisch, gleich den Holtz-Schneide-Mühlen fest gemachet zu einzwei auch wohl drey Finger breiten Schienen, Zainen oder Stäben zerschnitten oder gesäget werden.“

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1921 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Theobald, W. (1921). Vorgeschichte. In: Die Entwicklung der Kaltsägemaschinen von ihren Anfängen bis in die neueste Zeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92322-7_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92322-7_1

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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