Die deutsche Seefischerei im Kriege

Zusammenfassung

Der Krieg stellte die junge und noch gar nicht in sich selbst gefestigte deutsche Seefischerei vor eine schwere Probe ²⁰). Freilich war der Wert dieser Probe, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, nur ein bedingter, da keine normalen Verhältnisse gegeben waren. Gewissermaßen aber war er doch ein unbedingter, nicht mehr durch die Schärfe der Situationen zu übertreffender. In unserer Zeit, in der sich die Allgemeinheit daran gewöhnt hat, die Relativität aller Dinge, auch der politischen und wirtschaftlichen Momente, als das Unumstößliche zu betrachten, wiegt auch das Unbedingte in jeder Hinsicht schwerer. Erst im Weltkrieg, als alle anderen Lebensmittel knapp waren und immer schwerer zu beschaffen wurden, hat die Mehrheit des deutschen Volkes sich auf den Seefisch besonnen. Und nicht nur an die Fische, sondern an allerhand Seegetier und Fischprodukte, welchen man früher alles, nur keine Ehre angetan hat; an Seemuscheln und Fischrogen, ja sogar an Fischwurst und noch weniger wohlschmeckende Delikatessen hat man sich erinnert. Nun hieß es auf einmal: die im Meere schlummernden Schätze müssen gehoben werden mit den üblichen Schlagworten und epitheta ornantia: „System und Organisation“.

Vgl. hierzu: Dr. Rogowski, Die Organisation der deutschen Fischwirtschaft im Kriege.