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Der Ölgehalt abgebohrter und unproduktiver Ölfelder und die Bedeutung des Zechenbetriebes für diese

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Die Gewinnung von Erdöl mit besonderer Berücksichtigung der bergmännischen Gewinnung
  • 25 Accesses

Zusammenfassung

Wenn eine Öllagerstätte durch Tiefbohrungen, d. h. durch Pumpbetrieb und die anderen im vorhergehenden Kapitel erwähnten Mittel, ausgebeutet ist und somit verlassen wird, so ist sie tatsächlich in diesem Stadium in der Regel bei weitem noch nicht erschöpft. Vielmehr ist dann wohl ganz allgemein die Hauptmasse des Erdöls in der Lagerstätte zurückgeblieben. Die Lagerstätte verhält sich in dieser Hinsicht vermöge der ihr eigenen charakteristischen Porösität wie ein Schwamm, der sich mit Flüssigkeit getränkt hat, und der, selbst wenn er ausgepreßt wird, in seinen Poren noch eine gewisse Menge der Flüssigkeit unter der Wirkung der Adhäsions- und Kapillar-kraft zurückhält. Von der Menge des aufgenommenen und zurückbleibenden, nicht wieder zurückgegebenen Öles gewinnt man eine Vorstellung, wenn man ein bestimmtes Volumen trockenen Sandes mit einer Flüssigkeit tränkt. Dann vermag die Sandmasse eine ganz erhebliche, dem Porenvolumen entsprechende Menge derselben aufzunehmen, ehe sie gesättigt ist. Erst von diesem Augenblick an wird die Sandmasse den weiteren Zusatz von Flüssigkeit wieder abtropfen lassen. Die Tropfgrenze ist um so niedriger, je lockerer und durchlässiger die Sandmasse ist; sie ist um so höher, je dichter die Sandmasse und je zähflüssiger die Flüssigkeit ist. Manche Öllager vermögen aus diesem Grunde, wie schon in Nr. 29 dargetan, überhaupt kein Öl an Tiefbohrlöcher abzugeben, obschon es augenscheinlich in großer Menge in dem Ölträger enthalten ist. Das in Nr. 29 erwähnte Ölkreidevorkommen von Heide in Holstein ist für derartige Verhältnisse typisch. Ein anderes lehrreiches Beispiel dafür, daß der Sondenbetrieb für manche Öllager eine für die Ölgewinnung ungeeignete Methode ist, liefern auch die Athabascasande in der Provinz Alberta in Kanada. Die große Masse dieser Sande ist nicht so ölreich, daß Öl auszusickern vermochte. Dort, wo es trotzdem aus dem Sande aussickert, steht es augenscheinlich unter sehr hohem Gasdruck; aber trotzdem steigt es in den Bohrlöchern nur bis etwa 50 m unter die Tagesoberfläche, weil die Zähflüssigkeit des Öls verhindert, daß es den Rand des Bohrloches erreicht. Bei den Bohrungen am Pelikanfluß war es sogar nicht einmal möglich, die Bohrgeräte, nachdem das Öl einen Teil des Bohrloches angefüllt hatte, überhaupt nochmals bis zum Bohrlochtiefsten durchzubringen, obschon die Geräte sehr stark erwärmt worden waren, um die Viskosität des Öls herabzusetzen. Wie man sieht, ist die ausgiebige Ölgewinnung durch Sondenbetrieb nur bei einem Teil der Öllagerstätten und bei diesen auch nur in einem unvollkommenen Maße möglich.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Schneiders, G. (1927). Der Ölgehalt abgebohrter und unproduktiver Ölfelder und die Bedeutung des Zechenbetriebes für diese. In: Die Gewinnung von Erdöl mit besonderer Berücksichtigung der bergmännischen Gewinnung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92227-5_7

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