Zusammenfassung
Das flüssige schmiedbare Eisen oder der flüssige Stahl erhalten in der Blockform, der Kokille, nur eine vorläufige Gestalt. Bevor diese Werkstoffe daher irgendeinem Verwendungszweck zugeführt werden können, müssen sie eine mechanische Nachbehandlung erfahren, die darin besteht, daß der aus der Blockform entnommene Stahlblock in rotglühendem Zustande entweder durch Walzen geschickt wird oder unter dem Hammer oder der Presse eine entsprechende Gebrauchsgestalt erhält. Bei diesen Behandlungsarten ist es wichtig, daß das Werkstück nicht unterhalb Rotglut weiterbearbeitet wird, da dann das Material nach den früheren Betrachtungen in einen anderen Zustand übergeht, es also nicht mehr die Beschaffenheit besitzt, die es vorher hatte. Die Beweglichkeit der kleinsten Teilchen, die im rotglühenden Material vorhanden war, hört auf und es muß wieder eine Erhitzung auf höhere Wärmestufen stattfinden, um das Walzen, Schmieden oder Pressen zu Ende führen zu können. Alle diese Behandlungsarten, die das rotglühende Material bis zur bleibenden Formänderung in festem Zustande durchmachen kann, werden unter dem allgemeinen Namen Warmrecken (Warmstrecken, Warmformgebung) zusammengefaßt, und man spricht daher von Warmwalzen, Warmschmieden, Warmpressen usw.
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References
Thompson, Stahl und Eisen 1896. S. 413 und Wasum, Stahl und Eisen 1882. S. 192.
Vgl. Siebel, Werkstattstechnik 1920. S. 492, 529 und 566.
Vgl. Körber und Dreyer, Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm- Institut für Eisenforschung. 2. Band, S. 59. Düsseldorf 1921.
Goerens und Fischer, Gießerei-Zeitung 1920. S. 146 und 160.
Vgl. Fettweis, Stahl und Eisen 1919. S. 1 und 34.
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Schäfer, R. (1923). Das Warmrecken: Schmieden. In: Die Konstruktionsstähle und ihre Wärmebehandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92202-2_6
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