Zusammenfassung
Es ist für die Konsolidierung der Lehre von den Quanten ein besonders glücklicher Umstand gewesen, daß das Versagen der klassischen Statistik nicht auf die Strahlungstheorie beschränkt blieb, sondern, wie sich zeigen sollte, auch auf die Molekulartheorie der festen Körper übergriff. So erwuchs von einem ganz fremden Gebiet her der Quantenhypothese eine starke Stütze: nämlich vom Gebiete der Atomwärmen. Die Atomwärme (bei mehratomigen Körpern „Molekularwärme“) eines Stoffes ist bekanntlich das Produkt aus seiner spezifischen Wärme und seinem Atomgewicht (bzw. Molekulargewicht), oder anders ausgedrückt: Es ist diejenige Wärme, die man einem „Grammatom#x201C;93) (bzw. einem „Grammolekül“) des Stoffes zuführen muß, um seine Temperatur um einen Grad zu steigern. Nach unseren heutigen Vorstellungen ist der Wärmeinhalt eines einatomigen festen Körpers, etwa eines Kristalls, nichts anderes als die Energie der elastischen Schwingungen seiner gitterartig angeordneten Atome um ihre Gleichgewichtslagen. Je „wärmer“ der Körper ist, desto stärker schwingen seine Atome, desto größer ist also die Energie der Atombewegungen.
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Reiche, F. (1921). Das Übergreifen der Quantenlehre auf die Molekulartheorie fester Körper. In: Die Quantentheorie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92149-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92149-0_5
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