Der Paratyphus in der organisierten Typhusbekämpfung

Zusammenfassung

Von den Typhusbazillen, die durch ihr kulturelles und serologisches Verhalten wohl charakterisiert sind, ist die Gruppe der Paratyphusbazillen sowohl bakteriologisch als epidemiologisch streng zu trennen. Diese Gruppe steht in ihrem kulturellen und serologischen Verhalten zwischen Typhus und Bakterium coli und zerfällt, ähnlich wie das Bacterium coli, offenbar in eine größere Anzahl von Untergruppen, die sich teils kulturell, teils serologisch voneinander unterscheiden, teils aber auch Übergänge nach dem Bact. typhi und dem Bakt. coli und auch Übergänge zwischen den einzelnen Untergruppen zeigen. Drei Untergruppen sind es, die als Erreger menschlicher Krankheiten bisher festgestellt sind: der Bac. paratyphi A, der Bac. paratyphi B und der Bac. enteritidis Gärtner. Der Bac. paratyphi A, der als Erreger von typhusähnlichen Erkrankungen gelegentlich gezüchtet ist, und der Bac. enteritidis Gärtner, der als Erreger von Fleischvergiftungen in Betracht kommt, die hauptsächlich im Anschluß an Notschlachtungen auftreten, stehen auch im Typhusbekämpfungsgebiet in ihrer Bedeutung als Krankheitserreger fast völlig zurück gegenüber dem Bac. paratyphi B. Von diesem wußte man bei Beginn der organisierten Typhusbekämpfung, daß er der Erreger von Fleischvergiftungsepidemien sein kann und daß er Erkrankungen, die typhusähnlich verlaufen, gelegentlich hervorruft. Auch daß die Bazillenarten, die als Erreger der Schweinepest, als Erreger des seuchenhaften Sterbens der Mäuse und Papageien angesprochen werden, vom Paratyphus B-Bazillus nicht zu unterscheiden sind, war bekannt.