Zusammenfassung
Durch Versuche an kleinen Tieren wurde erforscht, in welcher Weise sich der zerstörende Einfluß der Radiumstrahlen auf das Zentralnervensystem geltend macht. Obersteiner brachte Mäuse für je 24, 48, 72 und 96 Stunden in kleine Kästen, in denen sie sich nur wenig bewegen konnten und befestigte an einem dem Kopf und der Wirbelsäule entsprechenden Ausschnitt eine Kapsel mit 10 bzw. mit 50 mg Radiumbromid. Die Tiere gingen zugrunde unter verschiedenartigen, durch Läsion des Gehirns erzeugten Reiz- und Lähmungserscheinungen; ferner fanden sich Ataxie und trophische Störungen. Ob sensible Ausfälle bestanden war nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Ähnlich waren die Ergebnisse bei Meerschweinchen. Anatomisch fanden sich Hyperämie und Blutungen in die Meningen, das Gehirn und Rückenmark, Erweichungsherde, Rundzelleninfiltration in den Meningen und längs der Basalgefäße. In den Ganglienzellen zeigten sich überall die endozellulären Kanälchen erweitert, es fand sich Verfettung der Spinalganglienzellen und der Gefäßendothelien. Die Nervenfasern waren überall verhältnismäßig intakt. Wie Obersteiner hervorhebt, sind die gefundenen Veränderungen nicht eigentlich spezifisch, sondern der Ausdruck einer Störung der Zirkulation und des Stoffwechsels.
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© 1913 J. F. Bergmann
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Strasburger, J. (1913). Radiumtherapie bei Erkrankungen des Nervensystems. In: Lazarus, P. (eds) Handbuch der Radium-Biologie und Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91883-4_18
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