Radium in der inneren Medizin

Zusammenfassung

Die Anwendung des Radiums bei der Behandlung innerer Krankheiten ist noch zu jung, um die Bedeutung desselben vollständig übersehen zu lassen. Die Indikationen und Kontraindikationen dieser Behandlungsmethode sind noch sehr wenig abgegrenzt. In mancher Richtung ist eine Erweiterung der Indikationsstellung wahrscheinlich. Aber auch bei jenen Krankheitsgruppen, die heute schon sicher in das Indikationsgebiet derselben gehören, herrscht über die Erfolge, welche man im Einzelfalle erwarten kann, noch wenig Klarheit. Es liegt ferner auf der Hand, daß man sich bei der kurzen Zeit, welche seit Einführung der Radiumtherapie verstrichen ist, über die Dauer der erzielten Erfolge noch kein sicheres Urteil bilden konnte. Auch über die beste Applikationsart im einzelnen Falle und über die Dosierung haben sich die Ansichten noch nicht geklärt. Eine zusammenfassende Darstellung der mit der neuen Heilmethode erzielten Erfolge stößt daher auf große Schwierigkeiten, um so mehr als Krankengeschichten enthalten, sondern sich auf ganz allgemein gehaltene Statistiken beschränken. Wir sehen uns daher genötigt, in vielen Punkten uns auf die Erfahrungen, welche bei der Behandlung eines Materials von ca. 200 Fällen auf der ersten medizinischen Klinik in Wien gewonnen wurden, zu stützen.