Zusammenfassung
Was die Nachbehandlung nach aseptischen Operationen betrifft, so kann auf Einzelheiten hier nicht eingegangen werden, da sie im speziellen Teil für die einzelnen Operationen eingehender berücksichtigt wird. Der Verbandwechsel wird im allgemeinen erst nach Abschluß der äußeren Wundheilung, d. h. im allgemeinen nach 7 Tagen vorgenommen, wobei gleichzeitig die Nähte entfernt werden. Nur dann, wenn ein Drainrohr eingelegt wurde, soll das so bald als möglich entfernt werden, d. h. wenn frisches Blut aus dem Drainrohr nicht mehr austritt, was immer nach 24–48 Stunden der Fall zu sein pflegt. Dann ist der Verband auch gewöhnlich mit Blut durchtränkt und muß sowieso gewechselt werden, da das eingetrocknete Blut den Verband hart macht. Durch einen solchen Verband ergeben sich nicht nur subjektive Beschwerden im Sinne einer Unbequemlichkeit, sondern gelegentlich auch Druckerscheinungen an den Wundrändern. Auf das genaueste ist natürlich Puls und Temperaturkurve zu beobachten. Da durch die Untersuchungen von Brunner und Riggenbach u. a. festgestellt wurde, daß auch im Anschluß an ganz aseptische Operationen Keime in der Wunde zu finden sind, so sind leichte Temperatursteigerungen auch im Anschluß an aseptische Operationen erklärlich. Diese Temperatursteigerung pflegt gewöhnlich am Abend des zweiten Tages ihre höchste Höhe zu erreichen und je nach Größe und Ausdehnung der Wunde 37, 5–38, 5 zu betragen. Ein Grund zum Verbandwechsel ist dadurch nicht gegeben. Bei stärkerem Blutverlust und bei Entstehung von Hämatomen kann auch bei aseptischem Verlauf die Temperatur einmal höher ansteigen.
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Kleinschmidt, O. (1927). Die Nachbehandlung. In: Chirurgische Operationslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91804-9_4
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