Passive Atmungstherapie

Zusammenfassung

Die auf dem Seziertische konstant nachweisbaren Gewebsveränderungen waren als anatomisches Substrat der bei den verschiedenen Erkrankungen der Atemorgane am Krankenbett gesehenen Symptome im vorigen Jahrhundert studiert und als primäre Ursache der von den Patienten zeitlebens angegebenen Beschwerden aufgefaßt worden. Als Krankheitsursache nahm man einerseits eine angeborene Schwäche des Gewebes, andererseits die Einwirkung körperfremder, äußerer Schädlichkeiten ganz allgemein an. Gemäß dieser Auffassung mußte von vornherein jede Möglichkeit einer ursächlichen Bekämpfung einer solchen Erkrankung verneint werden und die therapeutische Aufgabe in der Linderung der einzelnen Symptome ihr Ziel sehen. Die atemtherapeutischen Bemühungen erschöpften sich den herrschenden Lehren entsprechend darin, die Schwäche der Organe und Kräfte durch passive Beeinflussung künstlich zu verbessern, den mangelhaften Gasaustausch zu erleichtern. Man ging demgemäß von vornherein bloß auf temporäre, auf die Zeit der künstlichen Beeinflussung beschränkte Erfolge aus. Soweit die nach dieser Richtung unternommenen Versuche der Atemtherapie zuzurechnen sind, handelt es sich um zwei Richtungen.