Zusammenfassung
In den Schiffstagebüchern, in denen die Schiffsoffiziere täglich ihre Beobachtungen über Wind und Wetter, über Himmel und Meer nach bestimmten Regeln aufzeichnen, finden sich oft auch Angaben über das Leben auf dem Ozean. Die größte Sammlung solcher Tagebücher besitzt die Deutsche Seewarte in Hamburg; und sie hatte daher die Möglichkeit, die Fülle der Beobachtungen über die Verbreitung von allerlei Seetieren in Karten einzutragen. Daraus können wir nun einfach ablesen, wie weit z. B. zu beiden Seiten des Äquators die fliegenden Fische nach Norden und Süden gehen (Abb. 19). Die Lage ihrer Nord- und Südgrenze ist im Sommer und Winter verschieden; je nach dem Stande der Sonne scheint sich die ganze Masse dieser Fische nordwärts oder südwärts zu verschieben. Dieser besondere Umstand zusammen mit der Grundtatsache ihres Fehlens in den höheren Breiten läßt kaum einen Zweifel darüber zu, daß in erster Linie die Wassertemperatur den fliegenden Fischen ihre Grenzen setzt. Es kommt aber noch ein dritter Beweisgrund hinzu. Die Grenzen der Verbreitung entsprechen nicht einfach den Breitengraden, sondern vielmehr ähneln sie einigermaßen den Linien gleicher Oberflächentemperatur (Isothermen). Wenn z. B. im Südatlantischen Ozean die Linie, welche das Wasser von mehr als 20 0 Wärme von dem von weniger als 20 0 scheidet, im Osten, an der afrikanischen Seite, sich stark nach Norden ausbiegt, so macht die Grenze der fliegenden Fische diese Ausbiegung einigermaßen mit, wenn auch natürlich eine genaue Übereinstimmung der Grenzlinien nicht zu erwarten ist.
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Hentschel, E. (1929). Lebenszonen des Weltmeers. In: Das Leben des Weltmeeres. Verständliche Wissenschaft, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91689-2_17
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