Zusammenfassung
Zur Einschätzung der Operationsgefährdung gehört wohl in erster Linie die Frage, ob der Kreislauf den sich darbietenden Anforderungen gewachsen sein wird. Sollten eine grobe Herzerweiterung, Ödeme oder gar eine Stauungsleber bestehen, so deuten diese anatomischen Merkmale ohne weiteres die Gefahr an, es könne das Herz versagen. Die alltägliche funktionelle Prüfung mittels Treppensteigen, Kniebeugen usw. eignet sich für viele chirurgisch Kranke nicht. Hier setzen nun neue Proben ein, mittels deren sich leichtere Kreislaufstörungen, somit funktionelle Abweichungen, latente Dekompensationen zeigen. In eine Ader gespritztes Saccharin, vom Blutstrom bis in die Zunge befördert, verursacht in wenigen Sekunden einen süßen Geschmack: auf dieselbe Weise verabfolgten Äther, einmal in den kleinen Kreislauf gelangt und daselbst abgedampft, riecht man in der Ausatmungsluft. Eingespritztes Fluorescin, in die Lippen gelangt, bewirkt, daß diese im Dunkelzimmer durch Fluorescenz aufleuchten. Sollte die Sekundenzahl, die bis zum Eintreten dieser Erscheinungen verläuft, deutlich vergrößert sein, so erweist sich der Kreislauf als verspätet, der Dekompensation nahestehend. Allerdings wird dabei der große Kreislauf nur zu einem Teil erfaßt. Es leuchtet ein, daß diese funktionellen Proben viel schärfer sind als die althergebrachten morphologischen Symptome.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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van Gelderen, C. (1943). Kreislauf — Schock. In: Funktionelle Pathologie in der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91597-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91597-0_7
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