Zusammenfassung
Nach J. Ranke1) wird vollkommenes Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen des Körpers eines kräftigen Mannes hei Muskelruhe hergestellt durch:
Albumin (mit 15,5 g Stickstoff) | 100 g. |
Fett | 100 g. |
Stärkemehl und Zucker | 240 g. |
Salze | 25 g. |
Wasser, getrunken und in fester Nahrung | 2535 g. |
Zusammen | 3000 g. |
welche naturgemäss wieder ausgeschieden werden. Die nicht verdauten, als Koth wieder ausgeschiedenen Stoffe enthalten nach Rubner2) bei Fleischnahrung nur etwa 2,5 Proc. des in den Nahrungsmitteln enthaltenen Stickstoffes, bei Erbsen 17,5 Proc., bei Reis 25, bei Kartoffeln und Schwarzbrot sogar bis 39 Proc. des zugeführten Stickstoffes. Dementsprechend enthielten die täglich entleerten festen Excremente je nach der Nahrung 0,6 bis 4,3 g Stickstoff. Der Gehalt des Kothes an Stickstoff und Wasser betrug:
Stickstoff | Wasser | |
---|---|---|
Fleisch | 2,3 und 1,7 %. | 67 bis 73 %. |
Weissbrot | 2,0 und 2,1 %. | 73 bis 75 %. |
Erbsen | ,14 %. | 81 %. |
Reis | 1,0 %. | 86 %. |
Eier | 0,9 %. | 79 %. |
Kartoffeln | 0,5 %. | 86 %. |
Schwarzbrot | 0,5 %. | 86 %. |
Gelbe Rüben | 0,24 %. | 82 %. |
Wirsing | 0,14 %. | 96 %. |
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Literatur
J. Ranke, Die Ernährung des Menschen (München 1876) S. 292.
Z. Biol. 1879, 115; 1880, 121.
Vgl. F. Fischer, Verwerthung der städtischen und Industrieabfallstoffe (Leipzig 1875), S. 102.
Gruber und Brunner, Canalisation oder Abfuhr (Berlin 1871), S. 11.
Muspratt, Technische Chemie, 2, S. 401.
Chemische Feldpredigten, 2, S. 21; Varrentrapp, Entwässerung der Städte (Berlin 1868, S. 19).
Ferd. Fischer, Die menschlichen Abfallstoffe, ihre praktische Beseitigung und landwirthschatfliche Verwerthung (Braunschweig 1882), S. 22 bis 77. (Neue Auflage ist in Bearbeitung).
Auch die unzweifelhaft am besten eingerichtete und geleitete von Buhl und Keller (vgl. Z. Ver. deutsch. Ing. 1883, 205). Nur die Podewill’sche Fabrik in Augsburg hält sich bis jetzt; derselben werden die Abortstoffe frei auf den Hof geliefert.
K. Jurisch (Die Verunreinigung der Gewässer 1890 S. 7) behauptet, die Beseitigung und Verwerthung der Fäcalien zu Düngzwecken „setze eine gewisse Capitalanlage voraus, die wir von unserm relativ armen Bauernstand nur sehr allmählich erwarten dürfen. Denn wir leiden jetzt noch an den Nachwehen des dreissigjährigen Krieges….“ Darnach wäre Deutschland zu arm, um Poudrettefabriken zu bauen! Welch grenzenloser Unsinn!
F. Fischer, Die menschlichen Abfallstoffe, S. 80.
Allgemein ist das Wasser aus Wäschereien recht unrein. Nach Versuchen yon Miquel (Rev. d.’hygiene 8, 388) enthielt das Abwasser der auf der Seine schwimmenden Waschanstalten, welches zum Einweichen der Wäsche ge dient hatte, 12 bis 40 Millionen Bakterien in 1 cc.
First report of the Commissioners appointed in 1868 to inquire into the best means of preventing the pollution of rivers. Vol. I. Report and plans (London 1870). Vol. II. Evidence. Second report. The ABC process of treating Sewage (London 1870). Third report (London 1871). Sixth report (London 1874).
Fischer, Die menschlichen Abfallstoffe, 1. Aufl., S. 107 u. 108.
König. Verunreinigung der Gewässer, S. 80.
Gesundheitsing., 1892, 658.
Vergl. Denkschrift d. Königl. Preuss. Ministeriums der öffentl. Arbeiten für den 3. internationalen Binnenschifffahrts-Kongress 1888.
Vierteljschr. f. öff. Gesundheitspflege, 1892, 467.
Epuration et utilisation des eaux d’égout de la ville de Paris (Paris 1880). Assainissement de la Seine, épuration et utilisation des eaux d’égout, Commission d’études (Paris 1878). Rapport fait au nom de la commission chargée de proposer les mesures à prendre pour remédier à l’infection de la Seine aux abords de Paris, par Durand Claye (Paris 1875). Project für eine Berieselungsanlage bei Zürich, Aktenstücke S. 28; Zeitschr. d. Hannoversch. Archit.-Vereins, 1886, 631.
Bischoff (Engineering 1885) fand im Londoner Kanalwasser 7,5 Millionen, Wahl (Centralbl. f. allg. Ges., 1886, Heft 1) im Kanalwasser von Essen bis 5 Millionen Keime. — Zusammensetzung der Kanalgase untersuchte der Verf. (Fischer’s Jahresber., 1883, 1189).
Mitth. d. hannoverschen Gew., 1873, 203.
Ergänzungshefte zum Centralbl. für allgemeine Gesundheitspflege, 1884, Heft 2; vergl. auch Fischer’s Jahresber., 1884, 1225.
12. u. 13. Jahresber. d. K. chem. Centralst. zu Dresden, S. 25.
Mitth. d. Deputation f. d. Verwalt. d. Kanal. in Berlin f. 1883.
Arch. d. Hyg., 1886, 448.
12. u. 13. Jahresber. d. Köuigl. chem. Central-Stat. f. öffentl. Gesundh. zu Dresden, 1884, S. 34.
Die Gutachten sind abgedruckt in Ferd. Fischer: Die menschlichen Abfallstoffe, S. 81 bis 102.
Der Ausdruck „öffentliche“ Wasserläufe ist hier nicht im Sinne des Allgemeinen Landrechts verstanden, wonach den Gegensatz davon die nicht im Eigenthum des Fiscus stehenden, d. h. die nicht schiffbaren Wasserläufe („Privatflüsse“) bilden (Th. II. Tit. 15 A. L.-R. §§1 ff.; Gesetz v. 28. Februar 1843, § 3, G.-S. S. 441), sondern in dem Sinne, dass alle fliessenden Gewässer, welche von den Menschen benutzt werden können, dahin gehören, sie mögen im Eigenthum des Fiscus oder in dem Eigenthum von Privatpersonen stehen.
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Fischer, F. (1902). Flussverunreinigung durch menschliche Abfallstoffe. In: Das Wasser, seine Verwendung, Reinigung und Beurtheilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91534-5_4
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