Zusammenfassung
Lokalanästhesierende Arzneien gibt es in großer Zahl, aber so sehr sie in ihrer chemischen Konstitution differieren, so wenig weiß man von Unterschieden ihrer pharmakologischen Wirkungen. Wenn irgendwo, so kann man hier nicht mit Recht von verschiedenen pharmakologischen Angriffspunkten reden. Damit soll nun nicht gesagt sein, daß dieselben übereinstimmen, man könnte höchstens behaupten, daß sie nahe beieinander liegen müssen. Eigentlich weiß man aber nur, daß die Lokalanästhetica Nervengewebe (motorisches und sensibles) überall dort lähmen, wo sie direkt lokal einwirken können. Das verleiht ihnen eine große prinzipielle Gleichmäßigkeit in der Aktion, und ihre auch therapeutisch wichtigen Unterschiede liegen nur in der mehr oder weniger großen Raschheit und Dauer der Wirkung, in der Oberflächlichkeit oder dem Tiefgang der Insensibilisierung, der Haftung am Nervengewebe und der zentralen Toxizität. Chemisch sind sie sehr verschieden. Tropacocain, Psicain und die Eucaine sind dem Cocain noch nahe verwandt, Stovain und Alypin schon bedeutend weniger und bei Percain, dem von den Orthoformen abgeleiteten Novocain und den ihm nahestehenden Stoffen kann man von einer chemischen Beziehung zu dem Cocaalkaloide kaum mehr reden.
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Bürgi, E. (1938). Lokalanästhetica. In: Die Arzneikombinationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91454-6_8
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