Zusammenfassung
Das beste Mittel einen gesunden Schlaf zu erzeugen ist körperliche Arbeit. Viele Beschwerden, welche dem inneren Arzt von seinen Kranken vorgetragen werden, haben ihre letzte Wurzel in einem ungenügenden Schlaf. Der unzureichende Schlaf ist in vielen Fällen auf den Mangel der physiologischen Ermüdung durch körperliche Tätigkeit zurückzuführen. Zunehmende „Motorisierung“ unseres Lebens führt zu einem immer weitergehenden Verzicht auf unseren eigenen Muskelmotor. Wir denken auch als Ärzte zu wenig daran, daß im großen gesehen gut 2/3 aller Umsetzungen sich in der Muskulatur abspielen. Quantitativ gesehen ist die Muskulatur unser Hauptstoffwechselapparat. Es ist verständlich, daß die Nichtbenutzung dieses Stoffwechselapparats durch körperliche Trägheit oder aus anderen Gründen zu Störungen führen muß, die wir im einzelnen nur unzureichend durchschauen. Zwischen Arbeit, Ermüdung und Schlaf bestehen sicher innige physiologische Beziehungen.Ein Zuwenig an körperlicher Arbeit vermindert das Schlafbedürfnis, andererseits kann ein Zuviel, wie wir es z. B. beim Übertraining kennen, den Schlaf ebenso verscheuchen. Wenn auch an den physiologischen Wechselbeziehungen zwischen Arbeit, Ermüdung und Schlaf kein Arzt, der das Leben mit offenen Augen sieht, zweifeln wird, so sind doch die feineren Vorgänge, welche diese Beziehungen vermitteln, im einzelnen noch wenig geklärt. Schon eine konstitutionelle Betrachtungsweise unterscheidet Menschen von straffer und schlaffer Faser.
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Bürger, M. (1936). Arbeit, Ermüdung und Schlaf in ihren Beziehungen zu den Störungen der Muskelfunktion. In: Einführung in die Pathologische Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91453-9_1
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