Zusammenfassung
Es ist eigentümlich, wie verschieden sich Freuds Psychoanalyse in den verschiedenen Köpfen widergespiegelt hat. Während ein Anhänger, Heinz Hartmann 1, jeden Gegensatz zwischen dieser und den sonstigen wissenschaftlichen Denkweisen ebenso bestreitet wie das Vorhandensein einer Brücke, die von ihr zu irrationalen Erkenntnissen führt, und während Allers 2, Kronfeld 3, Straus 4, ich selbst5 und viele andere seit Jahren gerade das am meisten an der Psychoanalyse bekämpfen, daß sie das Seelische zu materialisieren und das Unbewußte zu rationalisieren versucht, hat Thomas Mann 6 FREUDS Libidolehre als Naturwissenschaft gewordene Romantik und die Psychoanalyse als den Rückschlag gegen die mechanistisch-materialistischen Neigungen des vorigen Jahrhunderts imd als eine Erscheinungsform des modernen’ Irrationalismus gedeutet.
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Literatur
Hartmann, Heinz: Die Grundlagen der Psychoanalyse. Leipzig: Georg Thieme 1927.
Allers: Über Psychoanalyse. Berlin: S. Karger 1922.
Kronfeld: Über die psychologischen Theorien Freuds und verwandte Anschauungen. Leipzig: Wilhelm Engelmann 1912.
STRAUS: Geschehnis und Erlebnis. Berhn: Julius Springer 1930.
Bumke: Das Unterbewußtsein. Berlin: Julius Springer 1926.
Mann, Thomas: Die Stellung Freuds in der modernen Geistesgeschichte. Die psychoanalytische Bewegung Bd. I. H. i. Wien: Internat. Psychoanalyt. Verlag, Mai-Juni 1929.
Michaelis, Edgar: Die Menschheitsproblematik der Freud Schen Psychoanalyse. Urbild und Maske. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1925.
Maylan, Charles: Freuds tragischer Komplex. Eine Analyse der Psychoanalyse, 2. Aufl. München: Emst Reinhardt 1929.
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Bumke, O. (1938). Die Psychoanalyse von Sigmund Freud. In: Die Psychoanalyse und ihre Kinder. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91447-8_2
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