Über Knochentransplantation bei Unterkieferdefekten

Zusammenfassung

Seitdem Dieffenbach es versucht hat, die Vereinigung ungeheilt er Knochenbrüche durch Eintreiben von Elfenbeinstiften zu erzielen, sind die Bestrebungen, Lücken in der Kontinuität der Knochen durch Transplantation zu überbrücken, in Fluß geblieben. Indessen waren die Erfolge in der vorantiseptischen Zeit doch nur wenig ermutigend, da es weder gelang, ein steriles Wundbett zu erzielen, noch auch die Heilung durch Transplantation keimfreien Materials zu sichern. Erst nachdem man gelernt hatte, aseptisches Material in eine aseptische Wunde zu übertragen, konnten auf diesem Gebiete der reparativen Chirurgie bessere Erfolge erzielt werden. In den letzten Jahrzehnten sind außerdem durch eine große Zahl sorgfältiger Untersuchungen über die Heilungsvorgänge an verletzten Knochen, über die Regeneration verloren gegangenen Gewebes und über das Verhalten des in den Knochen implantierten toten oder lebenden Materials brauchbare Unterlagen geschaffen worden, auf die gestützt, der Chirurg es wagen konnte, mit Aussicht auf Erfolg den plastischen Ersatz von Knochendefekten zu unternehmen.