Die Röhre als Gleichrichter (Detektor)

Zusammenfassung

Elektronenströme wurden zum erstenmal in der drahtlosen Telegraphie von J. A. Fleming benutzt, um die aufgenommenen hochfrequenten Zeichen gleichzurichten und so in dem Telephon wahrnehmbare Ströme hervorzurufen. Die Fleming-Röhre beruht wie der Kristalldetektor auf der Krümmung der Kennlinie, die den Strom in Abhängigkeit von der Spannung darstellt. Diese Krümmung, die wir bereits bei der Zweielektrodenröhre untersucht haben, rührt von der Raumladung her. Wir haben ferner gesehen, daß bei der Dreielektrodenröhre eine ähnliche Krümmung am Fuße der Kennlinie vorhanden ist, die den Anodenstrom in Abhängigkeit von der Gitterspannung darstellt. Wenn also an das Gitter eine hochfrequente EMK angelegt wird, so tritt, noch bevor das Telephon in den Anodenkreis geschaltet ist, eine Art Gleichrichtung auf. So kann z. B. in Abb. 95 — die man mit der Detektorgleichrichtung der Abb. 60 und 61 und mit der Gleichrichtung durch Zweielektrodenröhren in Abb. 72 vergleichen möge — der Arbeitspunkt P durch Einregulierung der Gittervorspannung b oder der Anodenspannung B an eine Stelle der Kennlinie i _a = f (v _g ) gebracht werden, wo die Neigung stark zunimmt.