Zusammenfassung
Die Prophylaxe der Infektionskrankheiten bedarf keiner Begründung, für militärische Verhältnisse aber ist sie besonders wichtig. Einmal leben die Wehrmachtsangehörigen unter Bedingungen, die sie sich nicht selbst gesetzt haben, sondern die Kommandogewalt. Folglich trägt auch letztere die Verantwortung dafür, daß die ihr unterstellten Menschen vor gesundheitlichen Schäden bewahrt bleiben, um so mehr, als die enge Gemeinschaft der militärischen Lebensverhältnisse erhöhte Infektionsgefährdung bedingt. Freilich steht dagegen, daß die Wehrmachtsangehörigen einen anderen, und zwar ungünstigeren Boden für Infektionskrankheiten bieten als das Gesamtvolk, da der Lebenskreis sich fast nur aus gesunden Männern in den kräftigsten Jahren zusammensetzt, nicht aber, wie bei der bürgerlichen Bevölkerung, aus allen Lebensaltern, beiden Geschlechtern und Personen verschiedenster Gesundheitslage. Endlich kann der Ausbruch ansteckender Krankheiten, besonders in akuter, epidemischer Form, unter mobilen Verhältnissen ungewöhnlich schwerwiegende Folgen haben. Es sei hier daran erinnert, daß der napoleonische Feldzug gegen Rußland in erster Linie durch Fleckfieber und Rückfallfieber und der Siegeslauf der Bulgaren gegen Konstantinopel hauptsächlich durch Cholera an der Tschataldschalinie zusammenbrachen. Es besteht somit aller Anlaß, der Prophylaxe der Infektionskrankheiten bei der Wehrmacht äußerste Aufmerksamkeit zuzuwenden.
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Schrifttum
Kolle, Kraus u. Uhlenhuth: Handbuch der pathogenen Mikroorganismen, 3. Aufl., Bd. 3, Teil 1. Gotschlich.
— Möllers: Gesundheitswesen und Wohlfahrtspflege im Deutschen Reich.
— Neufeld: Seuchenentstehung und Seuchenbekämpfung.
— Schjerking, v.: Handbuch der ärztlichen Erfahrungen im Weltkriege, Bd. 7.
— Weyl: Handbuch der Hygiene, 2. Aufl., Bd. 8, 3. Abt. Gumprecht.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Konrich, F. (1936). Allgemeine Prophylaxe. In: Asal, W., et al. Lehrbuch der Militärhygiene. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91188-0_21
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