Die Wirkung des Hypophysenvorderlappens auf den Thymus (das sog. „thymotrope Hormon“)

Zusammenfassung

Der Einfluß des Hypophysenvorderlappens auf den Thymus wurde in jüngster Zeit von Bomskov und Sladovic¹ untersucht. Die Autoren berichten, daß sie mit einem Verfahren, das nicht näher beschrieben wird, aus Hypophysen eine thymotrop wirksame Fraktion gewinnen konnten, die identisch mit einem von ihnen angenommenen „diabetogenem Hormon“, dem Wachstumshormon und dem Kohlehydratstoffwechselhormon sei. Als Test benutzten sie den von Anselmino und Hoeemann zur Testierung des Kohlehydratstoffweehselhormons angegebenen Test, der auf der leberglykogenvermindernden Wirkung von Vorderlappenextrakten im kurzfristigen Versuch beruht, und verwenden auch die von Anselmino und Hoffmann angegebene Definierung der wirksamen Substanz nach Einheiten. Bomskov und Sladovic berichten weiterhin, daß dieses nicht näher beschriebene „thymotrope Hormon“ die gleiche Wirkung besitzt wie ein aus Thymus gewonnenes Lipoid, und daß weiterhin die wirksame Fraktion bei Tieren, denen der Thymus durch Röntgenbestrahlung ausgeschaltet ist, unwirksam ist. Als die charakteristische Wirkung des Hormons wird die Beeinflussung des Kohlehydratstoffwechsels in den Vordergrund gestellt, die ihren Ausdruck in dem von Anselmino und Hoffmann als Wirkung des Kohlehydratstoffwechselhormons beschriebenen Glykogenschwund der Leber im kurzfristigen Versuch findet. Daher werden diese Zusammenhänge in der Abhandlung von Anselmino über das Kohlehydratstoffwechselhormon des Hypophysenvorderlappens noch eingehender behandelt werden.