Der parathyreotrope Wirkstoff des Hypophysenvorderlappens

Zusammenfassung

Eine Reihe von pathologisch-anatomischen Beobachtungen bei hypophysären Erkrankungen weisen auf eine Beziehung zwischen dem Hypophysenvorderlappen und den Nebenschilddrüsen hin. So beschrieb Erdheim ¹ 1903 eine Vergrößerung der Epithelkörperchen mit Auftreten von adenomartigen Wucherungen bei einer Akromegalie, und in der folgenden Zeit wurden entsprechende Fälle von Claude und Baudouin ², Reinhard und Creuzeeld ³, Ballet und Lavastine ⁴, Josephson ⁵, Erdheim ⁶, Chushing und Davidoef ⁷ u. v. a. beobachtet. Auch bei den basophilen Adenomen des Hypophysenvorderlappens wurden von Cushing ⁸ in 4 von 6 Fällen eine Vergrößerung der Epithelkörperchen mit Auftreten von osteoporotischen Knochenveränderungen gefunden, die als Folge eines Hyperparathyreodismus gedeutet wurden. In neuerer Zeit sind eine Reihe von weiteren derartigen Beobachtungen bei den basophilen Adenomen des Vorderlappens mitgeteilt worden. So berichtete Hoff ⁹ 1934 über einen Fall von Ostitis fibrosa, bei dem die Sektion eine generalisierte Hyperplasie der Nebenschilddrüsen und ein basophiles Adenom im Hypophysenvorderlappen ergab. Schließlich beobachtete Lloyd ¹⁰ auch bei einem Hauptzellenadenom des Vorderlappens Wucherungen der Epithelkörperchen.