Zusammenfassung
Dem Vorgang Ad. Schmidt’s folgend, wurden auch in dieser Auflage die Dyspepsien gesondert von den eigentlichen Entzündungszuständen der Dar mschleimhaut beschriebst Bei Auswahl dessen, was man mit dem Namen Dyspepsie belegen wollte, mußte eine gewisse Willkür herrschen, wie der Leser mit uns empfunden haben wird. Wir hielten uns im wesentlichen an die Einteilung Ad. Schmidt’s. Der ihn leitende Gesichtspunkt war, daß alle bisher besprochenen Krankheitszustände auch ohne entzündlichen Zustand der Darmschleimhaut auftreten können. Für einige Glieder der Dyspepsiegruppe ist dies ohne weiteres klar, z. B. für chronische Stuhlträgheit, für Ent helmint hiasis, für anaphylaktische Diarrhöen, für nervöse Diarrhöen, für Resorptionsstörungen infolge Ausfalls von Verdauungsfermenten oder Abartung des Epithels; mit Ad. Schmidt stellten wir die Sprue zu dieser Gruppe. Abweichend von ihm nahmen wir auch, die Myxoneurosis (Colica mucosa) dort auf, während Schmidt sie bei den entzündlichen Krankheiten besprach. Als schwierig abzugrenzen gegenüber entzündlichen Krankheiten erwiesen sich aber die Gärungs- und die Fäulnisformen der Dyspepsie. Ad. Schmidt, der als Vorbedingung der Gärungsdyspepsie eine konstitutionelle Anomalie und als Vorbedingung der Fäulnisdyspepsie zwar nicht durchweg, aber vorzugsweise eine anazide Erkrankung des Magens annahm, hatte es von diesem grundsätzlichen Standpunkt aus leichter, die Sonderstellung zu rechtfertigen. Nachdem wir die Konstitutionsanomalie ablehnten, den Begriff „gastrigene dyspepsie“aber viel weiter ausdehnen mußten, gin guns diese feste Grundlage verloren.
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© 1921 J. F. Bergmann
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Schmidt, A. (1921). Vorbemerkungen. In: von Noorden, C. (eds) Klinik der Darmkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91111-8_30
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