Zusammenfassung
Indem wir jetzt zur Besprechung der Therapie übergehen, sei vor allem daran erinnert, daß wir in den beiden Formen der Dyspepsien zunächst nur zwei verschiedene Typen abnormer bakterieller Vorgänge im Darminhalt vor uns haben. Die gesamten Vorgänge, die dabei mitwirkenden Kleinwesen, die entstehenden Zersetzungsprodukte brauchen qualitativ gar nicht von den normalen abzuweichen, sondern nur quantitativ, indem durch mangelhaften Synergismus der Darmflora sich diese oder jene Gruppe normaler Darmkeime in den Vordergrund drängt, d. h. Fäulnis- oder Gärungskeime oder in schnellem Wechsel bald die einen, bald die anderen, stets in inniger Abhängigkeit von dem jeweiligen Nährboden. Die führende Rolle kann aber auch Mikroben zufallen, welche zwar im Darm schon lange angesiedelt sind, aber für gewöhnlieh ein bescheidenes Dasein führen, oder auch zufällig eingeschleppten darmfremden Mikroben. Dann haben wir vielleicht auch mit qualitativ abnormen Zersetzungsprodukten zu rechnen; doch darüber ist kaum Sicheres bekannt. Durch Autopsien bei kleinen Kindern ist erwiesen, daß die bakteriellen Zersetzungen, welche sich normalerweise auf Dickdarm und unterste Teile des Ileum beschränken sollen, bei allen wahren Dyspepsien entzündlichen und nicht entzündliehen Charakters sich auf höhere Darmabschnitte miterstrecken. Beim Erwachsenen steht der Beweis noch aus; wir nehmen aber Mitbeteiligung des Dünndarmes als höchst wahrscheinlich an (S. 273).
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© 1921 J. F. Bergmann
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Schmidt, A. (1921). Behandlung der Fäulnis- und Gärungsdyspepsie. In: von Noorden, C. (eds) Klinik der Darmkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91111-8_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91111-8_23
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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