Zusammenfassung
Um sich über die Geschwindigkeit, mit der eingeführtes Material den Gesamtdarm durchläuft, ein Urteil zu verschaffen, genügt ein altes aus den Stoffwechseluntersuchungen der C. Voit’schen Schule übernommenes Verfahren. Es wird an einem Tage morgens, etwa 1/2 Stunde vor dem Frühstücke feinpulverisierte Kohle oder Karmin gereicht und festgestellt, wann der erste entsprechend gefärbte Kot erscheint. Wir stimmen mit H. Strauß überein, daß sich Karmin (0,5 g in Oblate genommen) am besten dazu eignet, weil die Färbung am auffallendsten ist. In Fällen verzögerter Magenentleerung führt man das Karmin besser mittels Duodenalsonde in das Duodenum ein (S. Bäsch). Nach H. Strauß erscheint das Karmin bei festen Stühlen mit hohem Trockengehalt (30–35%) nach 19–70 Stunden; bei gewöhnlichen geformten Stühlen (30% Trockengehalt) nach 10–24 Stunden; bei dickbreiigen Stühlen (mit 20–27% Trockengehalt) nach 6–24 Stunden; bei dünnbreiigen Stühlen (mit 13–17% Trockengehalt) nach 6–15 Stunden; bei proktogener Obstipation (H. Strauß), = Dyschezie nach A. F. Hertz = Torpor recti nach G. Singer, oft erst nach 5–6 Tagen. Irgend welche Reizwirkung bringt das Karmin nicht.
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© 1921 J. F. Bergmann
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Schmidt, A. (1921). Untersuchung der Fäzes. In: von Noorden, C. (eds) Klinik der Darmkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91111-8_10
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