Experimentelle Beeinflussung der Blut- und Gewebsmilchsäure am ruhenden Organismus

Zusammenfassung

B. Fischer-Wasels ¹ hatte in seinem Aufsatz „Über Gasbehandlung bösartiger Geschwülste und kachektischer Zustände“ bei Besprechung der physiologischen Grundlagen dieser Methode bereits über einige Versuche berichtet, in denen durch Atmung eines Sauerstoff-Kohlensäuregemisches eine Senkung des Blutmilchsäurespiegels eingetreten war. Im Rahmen der systematischen Bearbeitung dieser Versuchsergebnisse wurde mir die Aufgabe gestellt, eingehend zu untersuchen, auf welchem Wege diese Beeinflussung des Milchsäurespiegels im Blut gesunder und kranker Menschen zustande kommt und darüber hinaus zu entscheiden, ob überhaupt und unter welchen Bedingungen der Milchsäure-Stoffwechsel des ruhenden Organismus experimentell zu beeinflussen ist. Denn die Tatsache, dass durch Atmung eines Sauerstoff-Kohlensäuregemisches eine Senkung des Blutmilchsäurespiegels eintritt, sagt noch nichts darüber aus, ob dabei eine Beeinflussung des Milchsäurehaushaltes im ganzen Organismus, also nicht nur im Blut, sondern auch in den Geweben vorhanden ist. Die Untersuchung dieser Frage ist recht wichtig, denn der Milchsäurestoffwechsel beansprucht durch die wichtigen Ergebnisse grundlegender Arbeiten auf diesem Gebiet, so vor allem von Embden und seiner Schule, Meyerhof, Warburg und anderen erhöhtes Interesse für zahlreiche physiologische und pathologische Fragestellungen.