Phototropismus und Phototaxis bei Pflanzen

Zusammenfassung

Unter Phototropismus oder Phototaxis der Pflanzen verstehen wir allgemein jede pflanzliche Richtungsbewegung, die unter dem Einfluß einseitig gerichteten, sichtbaren Lichtes zustande kommt, und in deren Verlauf die ganze Pflanze oder ein bestimmtes Organ von ihr zu der Richtung des einseitig wirken-den Lichtes eine bestimmte Stellung einnimmt. Im einzelnen bezeichnet man dabei als Phototropismen diejenigen Bewegungen, die von ortsfesten Pflanzen ausgeführt werden können, bei denen daher nicht die ganze Pflanze, sondern nur bestimmte Organe von ihr an der Bewegung teilnehmen können, während als Phototaxien die Ortsveränderungen frei beweglicher Pflanzen definiert werden. Dementsprechend kommen die Phototaxien hauptsächlich nur bei einzelligen Organismen vor, während die Phototropismen von vielzelligen pflanzlichen Organen ausgeführt werden. Sowohl die Phototropismen als auch die Phototaxien sind typische Reizerscheinungen, denn die von dem reagierenden Organismus bei der Reizperzeption absorbierten Energiemengen reichen keineswegs dazu aus, den für die Reizreaktion notwendigen Energiebedarf zu decken, vielmehr wird durch die mit dem licht aufgenommene Energie lediglich ein Zustand in dem reagierenden Organismus geschaffen, der entweder einen schon vor der Reizperzeption laufenden Vorgang, z. B. das Wachstum, in bestimmte Bahnen lenkt, oder überhaupt erst einen solchen Vorgang aktiviert, „auslöst“, wie man zu sagen pflegt.