Zusammenfassung
Die Tatsache, daß das Problem der sog. „Farbenkonstanz der Sehdinge“ in einem „Handbuch der Physiologie“ eine selbständige Bearbeitung erfahren soll, bedarf einer gewissen Begründung und Rechtfertigung. Denn es waren Psychologen und nicht Physiologen, die, ausgehend von bestimmten Beobachtungen und Überlegungen Herings, für das hier zu behandelnde Problem strenge Untersuchungsmethoden geschaffen und ein umfangreiches Versuchsmaterial gewonnen haben. Daß es gerade Psychologen waren, die sich diesem Wahrnehmungsproblem widmeten, ist, historisch gesehen, durchaus nicht zufällig: Man hielt die Erscheinungen der sog. Farbenkonstanz ganz oder zu einem großen Teile für den Effekt „psychologischer“ (zentraler) und nicht „physiologischer“ (peripherer) Vorgänge, entsprechend der — wohl hauptsächlich unter dem mächtigen Einflüsse von Helmholtz entstandenen — Auffassung, daß man in der Wahrnehmungslehre überhaupt sog. „höhere“, „verwickeitere“ Vorgänge von „niederen”, „elementaren“ zu unterscheiden habe. Danach soll der Physiologe die letzten, nicht mehr zurückführbaren „Empfindungs“ vorgänge, gleichsam als festen Unterbau der „komplexeren” Wahrnehmungsfunktionen zu erforschen haben, der Psychologe aber die mehr „akzessorischen“, höheren Prozesse, die sich dem niederen Geschehen (den Empfindungen) „überordnen“ und dieses nachträglich unter Umständen „modifizieren“.
Folgende Schriften werden in abgekürzter Weise zitiert: Helmholtz, H. v.: Physiologische Optik, 3 Bde, 3. Aufl. (1910/11), zitiert Helmholtz, Optik 1, 2 u. 3 — Vorträge und Reden, 2 Bde. Braunschweig 1884, zitiert Helmholtz, Vorträge 1 u. 2. Hering, E.: Zur Lehre vom Lichtsinn. Sechs Mitteilungen an die Kais. Akad. d. Wiss. in Wien (naturw. Kl.) 1872–1874; zitiert Hering: Mitteilungen — Grundzüge der Lehre vom Lichtsinn (1905 bis 1920), zitiert Hering: Lichtsinn. Katz, D.: Die Erscheinungsweisen der Farben usw. Z. Psychol. Erg.-Bd., 7 (1911\zitiert Katz: Erscheinungsweisen. Bühler, K.: Handb. der Psychologie, I. Tl, H. 1: Die Erscheinungsweisen der Farben. Jena 1922, zitiert Bühler: Handbuch.
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Literature
Neuerdings wurden diese Fragen besonders von K. Bühler behandelt (Handbuch, S. 183–209). Zur Ergänzung der dort S. 194f. angegebenen Literatur seien genannt: Katz, D., Experimentelle Psychologie und Gemäldekunst. Ber. üb. d. 5. Kongreß f. experim. Psychol., hrsg. von Schumann, Leipzig, 1912; Psychologisches zur Frage der Farbengebung. Ber. üb. d. 1. Kongreß für Ästhetik und allgem. Kunstwissenschaft. Stuttgart, 1914, S. 314–321.
Marzynski, G., Studien zur zentralen Transformation der Farben. Z. Psychol. 87, 69ff. (1921);
Marzynski, G., Zwei Darstellungsprobleme der bildenden Kunst, ZS. f. Ästhetik und allg. Kunstwissensch., 15, 353ff (1921).
Nach Messungen von Wollaston hat sich ergeben, daß die Sonnenbeleuchtung 800 000 mal stärker ist als die hellste Vollmondbeleuchtung. (Zitiert nach Helmholtz: Vorträge 2, 110.)
Näheres bei Benno Erdmann: Die philosophischen Grundlagen von Helmholtzs Wahrnehmungstheorie. Abh. preuß. Akad. Wiss., Philos.-histor. Kl. 1921, Nr 1.
In der Fassung, die ihm Helmholtz in der „Physiologischen Optik“(3, 433) gegeben hat, heißt der Hauptsatz: „Die Sinnesempfindungen sind für unser Bewußtsein Zeichen, deren Bedeutung verstehen zu lernen unserem Verstände überlassen ist.“— Hier wird also, worauf schon B. Erdmann hinwies, dem „Verstände“ zugeschrieben, was in der anderen Formulierung Sache der „Erfahrung“ sein soll.
Einen näheren Einblick in die Gedanken, die Helmholtz über das Verhältnis von „Empfindung“ und „Wahrnehmung“ entwickelt hat, gewährt die vorhin angegebene Abhandlung von B. Erdmann. Hier können wir nicht weiter darauf eingehen. Aber nur auf Grund einer historischen Behandlung dieser Frage sind die verschiedenen, vielfach auch sehr wenig präzisen Bestimmungen zu verstehen, durch die Helmholtz die „Empfindung“ charakterisiert, namentlich an Stellen, wo er unter Empfindung nicht Bewußtseinstatsachen, sondern „Empfindungen in physischer Beziehung“ meint, d. h. physiologische Vorgänge oder Erregungen.
Man war öfters geneigt, Helmholtzs dualistische Trennung von Empfindung und Wahrnehmung in eine gewisse Analogie zu setzen zu der von Kant erkenntnistheoretisch systematisierten Scheidung von „Sinnlichkeit“ und „Verstand“. An dieser Analogiesetzung ist natürlich nur so viel richtig, als man auch in der Kantischen Lehre bestimmte psychologische Voraussetzungen nachweisen kann, die jenen konform sind, die in Helmholtzs Trennung von Empfindung und Wahrnehmung zum Ausdruck kommen. Wir verweisen auf E. R. Jaensch: „Der Umbau der Wahrnehmungslehre und die Kantischen Weltanschauungen“[Z. Psychol. 93, 1ff. (1923)], ohne aber allen Ableitungen Jaenschs im einzelnen zustimmen zu können.
Vgl. z. B. H. Cornelius: Grundlagen der Erkenntnistheorie, S. 201 f. München 1926.
Vgl. dazu auch die Bemerkungen von W. Köhler: Psychol. Forschg 8, 399ff. (1926).
Wir verstehen unter „inneres Auge“ mit Hering den gesamten nervösen Apparat von der Netzhaut bis zur Sehsphäre.
Schon E. Mach [Abh. Akad. Wiss. Wien, Math.-naturwiss. Kl. 54 (1866); 55 (1868)] wies darauf hin, daß der Kontrast die Wirkung des quantitativen Beleuchtungswechsels bis zu einem gewissen Grade ausgleiche.
Vgl. auch Franz Hillebrand: Ewald Hering. Ein Gedenkwort der Psychophysik. Berlin 1918.
„Wenn irgend etwas“, sagt C. Stumpf, „als durch Heeestgs Bemühungen vollständig und definitiv gefestigt gelten muß, so ist es die Forderung des psychologischen oder besser gesagt, phänomenologischen Ausgangspunktes in der Farbentheorie. Die siegreiche Klarheit seiner Ausführungen über die schädliche Hereinmengung physikalischer Gesichtspunkte in die Beschreibung der Sinneserscheinungen bleibt vorbildlich für alle Zeit.“(Die Attribute der Gesichtsempfindungen. Abh. preuß. Akad. Wiss., Philos.-histor. Kl. 1917, Nr 8.)
Jaensch, E. R.; Wahrnehmungslehre und Biologie. Z. Psychol. 93, 141ff. (1923).
Vgl. zu dem allgemeinen hier in Betracht kommenden Problem W. Köhler: Über unbemerkte Empfindungen und Urteilstäuschungen. Z. Psychol. 66, 51 ff. (1913).
Fiedler, Kurt: Das Schwarz-Weiß-Problem. Neue psychol. Stud, (herausgeg. von F. Krüger) 2, 343ff., insbes. 388ff. (1926).
Wir bemerken aber schon hier, daß Katz heute, wie aus einigen Bemerkungen seiner späteren, andere Gebiete behandelnden Schriften hervorgeht, kaum alle seine 1911 gemachten theoretischen Annahmen aufrechterhalten würde. Uns kommt es aber gerade auch auf die theoriegeschichtliche Entwicklung an.
Die Bezeichnung „Beleuchtungsperspektive“(statt Lichtperspektive) wurde von Bühler (Handbuch, S. 84ff.) vorgeschlagen. Dieser Ausdruck scheint auch uns adäquater zu sein.
„Deutlich verschiedene Ausgeprägtheitsstufen für Schwarz lassen sich erst unter Verwendung von Sonnenlicht erzielen.“ (Erscheinungsweisen, S. 108.)
Marzynski, G.: Studien zur zentralen Transformation der Farben. Z. Psychol. 87, 45ff. (1921).
Marzynski, G.: Z. Psychol. 87, 52 (1921).
Katz, D.: Psychol. Forschg 5, 180 (1924).
In: Katalog XXI von Spindler u. Hoyer, S. 60, 1908.
Vgl. Katz, D.: Erscheinungsweisen, S. 15ff.; Der Aufbau der Tastwelt, Z. Psychol. Ergzbd. 11, Leipzig, 1925, S. 32.
B. Tudor-Hart, Studies in Transparency, Form and Colour. Psychol. Forschg. 10, 273ff. (1928).
Aus: Erscheinungsweisen, S. 128.
Katz, D.: Versuche über den Einfluß der Gedächtnisfarben auf die Wahrnehmungen des Gesichtssinnes. Zbl. Physiol. 20, 517ff. (1906). Vgl. auch Erscheinungsweisen, S. 163ff.
Genauere Anweisungen über Benutzung und Handhabung eines Lochschirmes stehen bei Katz: Erscheinungsweisen, S. 37 ff.
Man könnte fragen, weshalb hier ein chromatischer Zusatz (5° Orange) notwendig war. Dazu ist zu bemerken, daß die meisten „natürlichen“ Schatten eine geringe farbige Beimengung enthalten. (Bei Episkotisterversuchen fällt diese farbige Beimengung meistens fort.) Vgl. dazu Katz: Erscheinungsweisen, S. 236ff., 394f.
Jaensch u. E. A. Müller: Über die Wahrnehmung farbloser Helligkeiten und den Helligkeitskontrast. Z. Psychol. 83, 322 (1920).
Katz: Zbl. Physiol. 20, 526 (1906).
Die in bezug auf Monochromasie weitaus besten Filter sind die sog. Wratteniilter, die in verschiedener Größe von der Firma Kodak, Berlin, geliefert werden. Ich benutzte ein Rotfilter (Nr. 70) und ein Grünfilter (Nr. 74) aus der fechrift „Wratten Light Filters“ Eastman Kodak Company, Rochester, 1925.
Schon allein aus diesem Grunde konnten neuerdings Krauss und Bocksch (zitiert später S. 661), die bei verschiedenen Versuchen viel zu intensiv bunte Beleuchtungen benutzten, keine deutlichen Phänomene der Farbentonkonstanz erhalten.
Kaila, E.: Gegenstandfarbe und Beleuchtung. Psychol. Forschg 3, 18ff. (1923).
Kravkov, S. W.: Über die Richtung der Farbentransformation. Psychol. Forschg 10, 20ff. (1927).
Das Analoge gilt für Versuche, bei denen die eine der zu vergleichenden Scheiben einer buntfarbigen Beleuchtung ausgesetzt wird (Erscheinungsweisen, S. 344). Für die Demonstration der hier in Betracht kommenden Gesetzmäßigkeit bei buntfarbiger Beleuchtung eignet sich vorzüglich auch der oben S. 628ff. behandelte Zweizimmerversuch. Die Größenänderung des bunt beleuchteten Bezirkes erfolgt dadurch, daß der Beobachter seine Entfernung von der Öffnung der Verbindungstür ändert.
Cramer, Thea: Über die Beziehung des Zwischenmediums zu den Transformationsund Kontrasterscheinungen. Z. Sinnesphysiol. 54, 215ff. (1922).
Marzynski, G.: Zitiert auf S. 614.
Hering: Hermanns Handb. d. Physiol. 3, 574.
Eine genaue Entwicklungsgeschichte des Problems bringt F. Schumann: Die Dimensionen des Şehraumes. Z. Psychol. 86, 258ff. (1921). Hier nähere Literaturangaben.
Jaensch, E. R.: Die Raumwahrnehmung des Auges. Z. Psychol., Erg.-Bd.6, Kap.6(1911).
Schumann, F.: Z. Psychol. 86, 264ff. (1921).
Henning, H.: Ein optisches Hintereinander und Ineinander. Z. Psychol. 86,144ff. (1921).
Fuchs, W.: Experimentelle Untersuchungen über das simultane Hintereinandersehen auf derselben Sehrichtung. Z. Psychol. 91, 145ff. (1922).
Schumann, F.: Z. Psychol. 86, 270 (1921).
Katz: Psychol. Forschg 5, 174 (1924).
Jaensch, R.: Zitiert auf S. 635.
Schumann, F.: Die Repräsentation des leeren Raumes im Bewußtsein. Eine neue Empfindung. Z. Psychol. 85, 224ff. (1920).
Krüger, H.: Über die Unterschiedsempfindlichkeit für Beleuchtungseindrücke. Z. Psychol. 96, 58ff. (1924).
Dieses Resultat erzielten auch Jaensch u. Müller: Z. Psychol. 83, 328ff. (1920).
Jaensch u. Müller: Z. Psychol. 83, 282ff. (1920).
Vgl. Révész: Z. Sinnesphysiol. 43, 351 (1909).
Ferner G. Katona: Ebenda 53, 173, Anhang (1921).
Es ist eine ebenso interessante wir subtile Aufgabe, die Mannigfaltigkeit dieser Eindrücke und die verschiedenen Übergänge zwischen ihnen nach rein phänomenologischen Gesichtspunkten zu beschreiben und zu ordnen. Eine Berücksichtigung der dabei in Betracht kommenden Probleme muß hier unterbleiben, weil sie über den Rahmen unserer Aufgabe hinaus führt; sie erfordert eine Erörterung fast aller Grundfragen der Raumwahrnehmung. Wir verweisen auf Katz: Erscheinungsweisen, S. 6–35, ferner auf Bühler: Handbuch. S. 1–72, 157–173.
Bloom, S. u. S. Garten: Vergleichende Untersuchung der Sehschärfe des hell- und des dunkeladaptierten Auges. Pflügers Arch. 72, 408 (1907).
Müller, G. E.: Zur Theorie des Stäbchenapparates und der Zapfenblindheit. Z. Sinnesphysiol. 54, 140 (1923).
Gelb, A.: Über den Wegfall der Wahrnehmung von Oberflächenfarben. In „Psychologische Analysen hirnpathologischer Fälle“, herausgeg. von A. Gelb u. K. Goldstein, S. 413ff. und Z. Psychol. 84, 193ff., insbes. 252ff.
Fuchs, W.: Experimentelle Untersuchungen über die Änderung von Farben unter dem Einfluß von Gestalten („Angleichungserscheinungen“). Z. Psychol. 92, 249ff., insbes. 308ff. (1923).
Gelb hat a. a. O. darauf aufmerksam gemacht, daß diese Gesetzmäßigkeit auch für die quantitative Messung der peripheren Sehschärfe, speziell des Auflösungsvermögens, gilt. Die steil abfallende, glockenförmige Kurve, welche die rasche Abnahme der Sehschärfe nach der Peripherie hin symbolisiert, gilt nur für die Ergebnisse einer Sehschärfebestimmung, die unter ganz bestimmten Untersuchungsbedingungen erfolgt, nämlich unter solchen, bei denen die Sehschärfe einer peripheren Netzhautstelle für sich isoliert, d. h. ohne oder nahezu ohne sachliche Bindung mit dem zentralen Sehen geprüft wird.
Katzs „normale“ Beleuchtung entspricht ungefähr der „Optimalbeleuchtung“ von Hering (Lichtsinn, S. 73).
Katz sagt: „Zu dem Zwecke ist es gut, vor das Auge, das auf eine bestimmte Situation blickt, ein solches Glas zu bringen, welches durch die Akkommodation nicht mehr überwunden werden kann, so daß alles in Zerstreuungskreisen erscheint. Durch dieses Glas wird verhindert, daß scharfe Konturen oder einzelne Flächen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Je gleichmäßiger die Aufmerksamkeit im Gesichtsfeld verteilt wird, desto eher gewinnt man jenen Eindruck der Gesamteindringlichkeit. Blickt man mit diesem Glase bewaffnet durch einen Episkotister auf eine bestimmte Situation, so kann man sich durch verschieden weites Öffnen des Episkotisters eine große Anzahl von Stufen der Gesamteindringlichkeit jener Situation herstellen.“(Erscheinungsweisen, S. 383.)
Köhler, W.: Optische Untersuchungen am Schimpansen und am Haushuhn. Abh. preuß. Akad. Wiss., Math.-physik. Kl. 3, 31 ff. (1915);
Köhler, W.: Die Farben der Sehdinge beim Schimpansen und dem Haushuhn. Z. Psychol. 77, 248 (1917).
Katz u. Revesz: Experimentelle Studien zur vergleichenden Psychologie (Versuche mit Hühnern). Z. angew. Psychol. 18, 307ff., insbes. 318ff. (1921).
Burkamp, W.: Versuche über das Farbenwiedererkennen der Fische. Z. Sinnes-physiol. 55, 133ff. (1923).
v. Frisch behauptete allerdings, daß Ellritzen Rot und Gelb nicht voneinander unterscheiden können, sonst aber durchaus farbentüchtig sind. Burkamp dagegen glaubt, daß diese Fische auch Rot und Gelb unterscheiden können, daß aber „Verwechslungen zwischen Gelb und Rot (bei Gelbdressur und Rotdressur) weit häufiger sind als sonstige Verwechslungen zwischen Farben der Reihe von Rot bis Blau“. (S. 151.)
Burkamp, W.: S. 165. Zitiert in Anm. 1.
Gelb, A.: Über den Wegfall der Wahrnehmung von Oberflächenfarben. In „Psychologische Analysen hirnpathologischer Fälle“, herausgeg. von A. Gelb u. K. Goldstein, 1, 354ff. Leipzig 1920 und Z. Psychol. 84, 193ff.
Vgl. A. Gelb u. K. Goldstein: Zur Psychologie des optischen Wahrnehmungs- und Erkennungsvorganges. Daselbst S. 1ff.
Pötzl, O.: Die optisch-gnostischen Störungen. In „Handbuch der Psychiatrie“, herausgeg. von Aschaffenburg. Spez, Teil, 3. Abt., 2. Hälfte. 2. Teil, 1. Bd., S. 158 u. 238. Leipzig u. Wien 1928.
Die folgenden Darlegungen erfolgen im Anschluß an bestimmte Ausführungen von Max Schlamme, der 1921 bei mir eine (aus rein äußeren Gründen im Druck nicht erschienene) Dissertation: „Kritische und experimentelle Beiträge zum Problem der (tonfreien) Farbenkonstanz“angefertigt hat.
Vgl. Anm. 1 auf S. 652.
Kaila: Zitiert auf S. 627.
Weber, L.: Die Albedo des Luftplanktons. Ann. Physik (4) 51, 428 (1916) [zitiert nach Bühler: Handbuch, S. 30].
Katz, D.: Neue Beiträge zu den Erscheinungsweisen der Farben. Luftlicht und Beleuchtungseindruck. Z. Psychol. 95, 129ff. (1924).
Katz: Psychol. Forschg 5, 171ff. (1924).
Koster: Graefes Arch. 42.
Mintz, A.: Über äquidistante Helligkeiten. Ein Beitrag zur Lehre von der optischen Feldgliederung. Psychol. Forschg 10, 299ff. (1928).
Th. Cramer (in der oben S. 633 zitierten Abhandlung) zeigte u. a., daß eine Beleuchtungsfarbe durch veränderte Gliederung des Sehfeldes in den Eindruck einer Körperfarbe übergeführt werden kann.
Eberhardt, M.: Untersuchungen über Farbschwellen und Farbenkontrast. Psychol. Forschg 5, 90ff. (1924).
Katz: Psychol. Forschg 5, 175 (1924).
Bocksch, H.: Duplizitätstheorie und Farbenkonstanz. Z. Psychol. 102, 338, spez. 396ff. (1927).
Katz: Z. Psychol. 95, 129ff. (1924).
Katz: Psychol. Forschg 5, 177 (1924).
(1) Bocksch, H. u. St. Krauss: Bunte Farben in bunter Beleuchtung. Z. Psychol. 99, 202ff. (1926).
(2) Krauss, St.: Das Farbensehen in bunter Beleuchtung und die Farbenkonstanz der Sehdinge. Ebenda 100, 50ff. (1926).
(3) Krauss, St.: Ein räumliches Weißphänomen bei bunter Beleuchtung. Pflügers Arch. 212, 547ff. (1926).
(4) Krauss, St.: Stäbchenfunktion und Farbenkonstanz. Z. Sinnesphysiol. 51, 262ff. (1926).
(5) Krauss, St.: Die Beleuchtung im Sehen des total Farbenblinden. Z. Psychol. 102, 219ff. (1927).
(6) Bocksch, H.: Duplizitätstheorie und Farbenkonstanz. Ebenda 102, 338ff. (1927).
(7) Krauss, St.: Tatsachen und Probleme zu einer psychologischen Beleuchtungslehre auf Grundlage der Phänomenologie. Arch. f. Psychol. 62, 179ff. (1928). Ferner: Wahrnehmungsanalyse der Beleuchtung. Bericht über den X. Kongr. f. exper. Psychol., S. 133ff. Jena: Fischer 1928.
Katz, D.: Psychol. Forschg 11, 133–156 (1928);
Katz, D.: Z. Psychol. 101, 418ff. (1928).
Krauss, St.: Psychol. Forschg 11, 157–170 (1928).
Dieser Hauptsatz wurde von Jaensch bereits 1912 formuliert und dann 1914 erneut ausgesprochen. Vgl. den Bericht über den V. und über den VI. Kongreß für exper. Psychologie. Leipzig: Barth 1912 u. 1914.
Jaensch, E. R. und E. A. Müller: Zitiert auf S. 624. Vgl. ferner E. R. Jaensch: Parallelgesetz über das Verhalten der Reizschwellen bei Kontrast und Transformation. Z. Psychol. 83, 342ff. (1920).
Müller, G. E.: Über Jaenschs Zurückführung des Simultankontrastes auf zentrale Transformation. Z. Psychol. 93, 1ff. (1923).
Hess, C. und H. Pretori: Messende Untersuchungen über die Gesetzmäßigkeit des simultanen Helligkeitskontrastes. Graefes Arch. 40 (H. IV) 1ff. (1894). Man vgl. auch Hering, Lichtsinn, S. 126ff.
Daß bei Untersuchungen über Simultankontrast wesentlich andere Versuchsbedingungen vorliegen als bei Versuchen über Farbenkonstanz, darauf haben schon E. Kaila (zitiert auf S. 627) und später R. Granit [Farbentransformation und Farbenkontrast, Skand. Arch. Physiol 48, 218 (1926)] hingewiesen.
Jaensch, E. R.: Über den Farbenkontrast und die sog. Berücksichtigung der farbigen Beleuchtung. Z. Sinnesphysiol. 52, 165 (1921).
Pretori, H. u. Sachs, M.: Messende Untersuchungen des farbigen Simultankontrastes. Pflügers Arch. 60, 71 (1895).
Auf eine nähere theoretische Begründung dieser Tatsache brauchen wir hier nicht einzugehen. Gegen die Annahme von Pretori und Sachs, daß Weißzusatz an sich die Kontrastfärbung stärker hervortreten lasse, wandte sich neuerdings M. Eberhardt [Untersuchungen über Farbschwellen und Farbenkontrast. Psychol. Forschg 5, 85 ff. (1924)]. Eine andere, von der Auslegung Eberhardts abweichende Erklärung gibt G. E. Müller vom Standpunkte seiner gegenwärtig vertretenen farbentheoretischen Anschauungen
[Müller, G. E.: Über den Einfluß des Weißgehaltes des Infeldes und des Umfeldes auf die dem In-felde entsprechenden Erregungen. Z. Psychol. 97, 305ff (1925)
[Müller, G. E.: Über den Einfluß des Weißgehaltes des Infeldes und des Umfeldes auf die dem In-felde entsprechenden Erregungen. Z. Psychol. 98, 1 ff. (1925)].
Jaensch, E. R.: Zitiert auf S. 664.
Kroh, O.: Über Farbenkonstanz und Farbentransformation. Z. Sinnesphysiol. 52, 181–216 u. 235–273 (1921).
Die äußeren Versuchsbedingungen, die bei den „Transformations“ untersuchungen von Jabnsch walten, entsprechen ja im Prinzip denjenigen, die bei Kontrastversuchen verwendet werden, nicht aber jenen, die bei den verschiedenen früher S. 612ff geschilderten Versuchen über Farbenkonstanz vorlagen. Wie bei allen Kontrastveisucheh, so lassen sich auch bei den Versuchen nach der „Methode der normalbeleuchteten Äquivajenzscheiben’’ — und zwar im Gegensatz zu Farbenkonstanzversuchen — Infeld- und Umfeldfarbe unabhängig voneinander variieren. Kroh (S. 269, zitiert auf S. 666) erklärt in der Tat, die Versuche nach der „Methode der normalbeleuchteten Äquivalenzscheiben“ seien „nichts anderes als Schattenversuche (gemeint sind „farbige Schatten“) mit meßbaren, der Variation zugänglichen Bedingungen“. Das ist ganz richtig, nur ist Krohs Behauptung überraschend, daß bei den farbigen Schatten „ganz analoge Versuchsbedingungen wie bei den Katzschen Versuchen über Farbenkonstanz walten“(S. 185): Der Schatten, der sich kontrastiv verfärbt, wird doch nicht wie eine Scheibe bei den Versuchen von Katz direkt einem farbigen Licht ausgesetzt; nur die Umgebung dieses Schattens ist farbig beleuchtet. Gewiß besteht die Aufgabe, zu prüfen, ob man Phänomene wie die „farbigen Schatten“ ohne weiteres, wie es bisher geschah, ganz in eine Reihe mit solchen Kontrastversuchen stellen darf, bei denen das „Umfeld“, wie z. B. bei Kontrastversuchen an Kreiselscheiben, eine Pigmentfarbe ist, also eine Oberflächenfarbe, die zusammen mit dem „Infeld“ein und derselben Beleuchtung ausgesetzt ist. (Das Analoge gilt auch für den sog. Helligkeitskontrast.) Schon die von Kroh (S. 214) festgestellte Tatsache, daß ein Infeld durch eine in seiner Umgebung herrschende farbige Beleuchtung „stärker beeinflußt wird als durch ein farbiges Umfeld von gleicher retinaler Wirksamkeit“, weist darauf hin, daß hier eine Differenzierung der Versuchstatsachen durchaus am Platze ist, aber sie bedarf erst eigener daraufhin gerichteter Untersuchungen. Durch die einfache Erklärung, daß Versuche mit „farbigen Schatten“ — und ebenso Versuche nach der „Methode der normalbeleuchteten Äquivalenzscheiben“ — in erster Linie Farbenkonstanzversuche und nicht so sehr Kontrastversuche seien, ist das Problem nicht gelöst.
Jaensch (S. 176, zitiert auf S. 664) erklärt, die äquivalenten Scheiben Kf und Kn würden trotz ihrer verschiedenen Beleuchtung deshalb in gleicher Weise transformiert, weil man bei den Versuchen den Eindruck hätte, „eine in der Wandebene selbst gelegene andersfarbige Fläche zu sehen, nicht aber durch einen Ausschnitt hindurchzublicken“. Ja, man sähe das von Kn herrührende Feld vielfach „entweder in der Wandebene oder vor ihr, beide Male also innerhalb des farbig beleuchteten Raumes; darum ist verständlich, daß Kn in genau derselben Weise transformiert wird wie eine Fläche, die nicht nur scheinbar, sondern wirklich in dem farbig beleuchteten Raum liegt“. Solche phänomenologischen Erwägungen können indessen nicht die dargelegte Schwierigkeit der Annahme beseitigen, daß die Lochfarbe in A „Transformationsfarbe“ ist.
Herwig, B.: Über den inneren Farbensinn der Jugendlichen und seine Beziehung zu den allgemeinen Fragen des Lichtsinnes. Z. Psychol. 87, 129 (1921).
Feyerabend, O.: Der innere Farbensinn der Jugendlichen in seiner Beziehung zu der angenäherten Farbenkonstanz der Sehdinge. Z. Psychol. 94, 209 (1924),
Feyerabend, O.: Der innere Farbensinn der Jugendlichen in seiner Beziehung zu der angenäherten Farbenkonstanz der Sehdinge. Z. Psychol. 95, 85 (1924).
Walker, W.: Über die Adaptationsvorgänge der Jugendlichen und ihre Beziehung zu den Transformationserscheinungen. Z. Psychol. 103, 323 (1927).
Granit, R.: Zitiert oben S. 663
Zitiert oben S. 661.
Mintz: Zitiert auf S. 658.
Bocksch: Zitiert auf S. 661.
Fischel, H.: Transformationserscheinungen bei Gewichtshebungen. Z. Psychol. 98, 342ff. (1926).
Katz, D.: Der Aufbau der Tastwelt. Z. Psychol., Ergzbd 11, 163ff. (1925).
Werner, H.: Grundfragen der Intensitätspsychologie. Z. Psychol., Ergzbd 10, 68ff. (1922).
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Gelb, A. (1929). Die „Farbenkonstanz“ der Sehdinge. In: Bethe, A., v. Bergmann, G., Embden, G., Ellinger, A. (eds) Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91031-9_19
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