Zusammenfassung
Straßen brauchen, wie alle Bauwerke, einen tragfesten Untergrund. Die Ausführung hochwertiger Kunststraßen auf unsicherem Grunde, z. B. Moor, ist unmöglich. Aber auch bei sonst tragfestem Boden ist die Beschaffenheit des Untergrundes von erheblicher Bedeutung für die Bauart und Erhaltung der Decke immer gewesen und heute noch besonders infolge Ausbildung neuer Deckenformen geworden. Im Bauwesen gilt der Grundsatz in unserem Klima, bis auf die frostfreie Tiefe zu gründen, d. h. etwa bis zu einer Tiefe von 0,8–1,0 m. Dieser Grundsatz, auf die Straße angewendet, würde bedeuten, daß sie mindestens auch 0,8–1,0 m in den Erdboden hineingelegt werden müßte. Die Römer haben das bei ihren Straßen getan. Darum haben ihre Straßen auch Jahrtausende überdauert. Die Decken der heutigen Landstraße sind wesentlich schwächer. Nach der preußischen Zirkularverfügung vom 17. Mai 1871 schwankt die Stärke der Steinbahnen aus Packlage und Schotter zwischen 21–28 cm. Einzelne Länder haben stärkere Decken eingeführt, z. B. Württemberg — 40 cm; aber auch sehr viele Straßen in Deutschland von Bedeutung haben überhaupt keinen Unterbau, z. B. in Sachsen und Bayern. Der Bestand solcher Straßen hängt dann völlig von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Trockener Untergrund, der aus Felsen, aus Kies- oder Sandboden besteht, wird durch den Frost nicht merkenswert beeinflußt, solange das Mederschlagswasser ferngehalten wird1).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1927 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Neumann, E. (1927). Der Straßenkörper. In: Der neuzeitliche Straßenbau. Handbibliothek für Bauingenieure, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90963-4_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90963-4_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-89107-6
Online ISBN: 978-3-642-90963-4
eBook Packages: Springer Book Archive