Zusammenfassung
Wenn auch die Diagnose der Syphilis durch die Einführung der ätiologischen und biologischen Methoden (Spirochätennachweis und Serumreaktion) eine sehr wesentliche Erleichterung erfahren hat, so hat doch die klinische Diagnose und Erfahrung für den Praktiker in keiner Weise an Bedeutung verloren. Aller dings hat gerade die moderne Syphilisforschung gezeigt, daß das klinische Bild der Lues ein so wechselndes und vielseitiges sein kann, daß die Erkenntnis der Krankheit lediglich durch klinische Symptome eine viel schwerere ist, als man früher ahnte, daß ferner in vielen Fällen die klinische Diagnose überhaupt versagt, so daß bei einer Nichtanwendung der ätiologischen und biologischen Methoden eine erschreckend große Zahl von Luetikern im Zweifel oder Unkenntnis über die Natur ihres Leidens bleibt — zu ihrem eigenen Schaden und dem ihrer Mitmenschen!
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Bruck, C. (1914). Die Behandlung der Syphilis in der ärztlichen Praxis. In: Müller, E., et al. Die Therapie des praktischen Arztes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90950-4_2
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