Gesetz, betreffend Schutzwaldungen und Waldgenossenschaften. Vom 6. Juli 1875. (GS. 416.)

Zusammenfassung

Die Benutzung und Bewirthschaftung von Waldgrundstücken²) unterliegt nur denijenigen landespolizeilichen Beschränkungen, welche durch das gegenwärtige Gesetz vorgeschrieben oder zugelassen sind³).

Zweck und Bedeutung Nr. 1 Abs. 2. Das G. behandelt den Waldschutz in zwei verschiedenen Richtungen. Schutzwaldungen sollen gegen gewisse Gefahren Schutz durch Waldbestand schaffen, Waldgenossenschaften sollen Schutz und Förderung der Waldkultur im Kleinbesitz sichern. — Die erhoffte Wirkung des G. ist ungeachtet lebhafter Bemühungen der Behörden busher nicht eingetreten. Schutzwaldungen sind nur für etwa 500 ha und Waldgenossenschaften (in 26 Fällen) für etwa 2600 ha begründet. Der Grund dazu ist namentlich in den Schwierigkeiten, welche die Feststellung der Voraussetzungen für die Anwendbarkeit des G. bereitet, und in den Vorschriften über die Aufbringung der Kosten zu zuchen. — Das G. hat gleichwohl als erstes allgemeines Waldschutzgesetz grundsätzliche Bedeutung. Die Bestrebungen für seine Anwendung sind in neuester Zeit auch insofern erfolgreicher gewesen, als im RBez. Stade 30 Genossenschaften zum Zwecke der Aufforstung bloßliegender Heidegrundstücke im Umfange von etwa 2500 ha zu Stande gebracht worden sind und weitere derartige Genossenschaftsbildungen dort in Aussicht stehen.